EDIN DZEKO, STÜRMER
: Ein ganz Großer

■ kommt aus Bosnien, spielte in Tchechien und kam dann zum VfLWolfsburg, mit dem er Meister wurde. Wie lang er bleibt, ist unsicher. Foto: dpa

Im Sommer 2007 kam der Angreifer Edin Džeko aus dem tschechischen Teplice zum VfL Wolfsburg. „Nach zwei Wochen Training wusste ich, das wird ein ganz Großer“, sagt sein Kollege Christian Gentner. So kam es. Džeko ist heute neben oder vor Robben und Ribery der Weltklassefußballer der Bundesliga; und das obwohl er am Mittwoch erst 24 wird. Sein Trainer Lorenz-Günter Köstner nennt ihn den „kommenden Weltfußballer“.

Mit seinen beiden Treffern beim 4 : 0 des VfL in Mönchengladbach erhöhte Džeko seine aktuelle Bilanz auf 14 Bundesliga- und 21 Pflichtspieltore. Der deutsche Fußballmeister Wolfsburg hat seine Kompaktheit im Spiel gegen den Ball zurück und nach vier Siegen auch sein Selbstvertrauen. Davon profitiert auch Džeko. In der Krise der letzten Monate war er zuweilen frustriert gewesen. Allerdings spielte er auch da meist auf gehobenem Niveau und blieb im Gegensatz zu Sturmkollege Grafite auf klarem Kurs in die höchste Etage des europäischen Klubfußballs. Selbst in der Krise hat Džeko sein Repertoire weiter verfeinert. Er ist stark in der Ballannahme und im Offensivzweikampf, schnell, beidfüßig, kopfballstark. Er schießt Tore, bei denen man auch ohne Blick die Rückennummer weiß, dass es Džeko gewesen sein muss. Weil nur er solche Treffer macht.

Bekanntlich hat er einen gut dotierten Vertrag bis 2013 in Wolfsburg, doch der enthält eine Klausel, nach der er bis zum 31. Mai gehen kann, wenn ein Klub die darin festgehaltene Ablösesumme aufbringt; kolportiert werden 40 Millionen Euro. Noch ist nicht bekannt, dass er geht. Sagen kann man aber, dass ein Klub, der das Geld hat und Džeko gehobenes Champions League-Niveau anbieten kann, ganz schön gute Stürmer haben muss, um die Gelegenheit nonchalant verstreichen lassen zu können. Ein Weggang Džekos wäre indes nicht nur für Wolfsburg ein großer Verlust. PETER UNFRIED