Freiheit für Maxi und Schnute!

BERLINER STADTBÄREN

Bis zum Tiergarten sind es nur drei Kilometer, das können die Bären auch laufen

Wohin mit Maxi und Schnute? Der Bärenzwinger am Köllnischen Park in Mitte, in dem die 32 Jahre alte Mutter mit ihrer 27-jährigen Tochter von Geburt an lebt, ist zu klein. Nach jahrelanger Verweigerung hat der Bezirk endlich eingesehen, dass die beiden Bärinnen auf 550 Quadratmetern nicht artgerecht gehalten werden können. Es lag auch das Angebot eines Bärenfreigeheges an der Müritz vor, die beiden zu übernehmen. Hoffnung lag in der Luft. Doch am Mittwoch teilte der Bezirk mit, dass die beiden nicht transportfähig seien: Die notwendige Betäubung ist zu riskant – weil die beiden inzwischen zu alt seien. Der Bezirk hat mit seiner Untersuchung der Bären so lange gewartet, bis es zu spät war.

Doch was jetzt? Es kann ja nicht sein, dass die beiden einfach trotzdem da bleiben, wo sie sind. Wir haben da zwei Ideen, wo die Bären steppen könnten.

Wenn der Zwinger im Köllnischen Park zu klein ist, die Bären aber nicht wegkönnen, müssen die Bären halt den ganzen Park bekommen. Man müsste nur ihren Wassergraben zuschütten und das Areal zwischen Runge- und Wallstraße komplett einzäunen. Das würde niemanden stören, denn in diese menschenverlassene Ecke verirrt sich ohnehin kaum ein Berliner. Wer unbedingt die Bären gucken will, kann ins Märkische Museum gehen und aus dem Fenster glotzen.

Noch größer wäre natürlich der Tiergarten. Und bis dorthin sind es nur drei Kilometer. Da braucht es keine Betäubung für den Transport, die Bären können selbst hinlaufen, wenn man die Leipziger Straße absperrt. Und der Bezirk plant ohnehin, den Park zu umzäunen. Die südöstliche Ecke zwischen Brandenburger Tor, Sowjetischem Ehrenmal und Sony Center könnte zum neuen Domizil für Maxi und Schnute werden – Goldfischteich zum Planschen und Fischfangen inklusive.

SEBASTIAN HEISER