Medienticker

SES Astra, Europas meistverbreiteter Satellitenbetreiber, kann in Zukunft bisher frei empfangbare TV-Programme verschlüsseln und Geld dafür verlangen. Ein entsprechendes technisches Angebot an die TV-Sender gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. SES Astra schaffe so die Voraussetzungen, dass frei empfangbare Kanäle sowie auch Bezahlsender ihre über Satellit ausgestrahlten digitalen Dienste und Programmpakete codieren, hieß es in einer Mitteilung. Zuschauer müssten sich einen TV-Empfänger mit einer passenden Zugangskarte zulegen und sich einmal anmelden. Für den Zugang sei eine monatliche Digitalpauschale fällig, mit der die technischen Kosten abgedeckt werden, so Astra. „Wie hoch die Gebühr ausfallen wird, ist noch nicht entschieden. Sie wird aber unter 5 Euro monatlich liegen“, sagte Ferdinand Kayser, Vorstandschef des Luxemburger Unternehmens, dem Handelsblatt. Astra führe mit Fernsehsendern wie ProSiebenSat.1 und RTL Gespräche über eine Verschlüsselung ihrer bisher gratis zu empfangenden Programme. (taz)

Der Aktionsausschuss des Berliner Verlags, mit dem die MitarbeiterInnen ihre Interessen gegen die Neubesitzer um den britischen Medienunternehmer David Montgomery durchsetzen wollen, hat gestern nach einer Betriebsversammlung seine Forderungen präsentiert. Das von allen im Verlag vertretenen Gewerkschaften getragene Gremium verlangt eine Beschäftigungsgarantie und Mitsprache bei der langfristigen Personalplanung, eine Bestands- und Qualitätsgarantie für die Publikationen des Hauses (Berliner Zeitung, Kurier, Tip, Anzeigenblätter) sowie „umfassende Mitbestimmung“, wie sie bei den Titeln des ehemaligen Eigentümerverlags Gruner+Jahr üblich ist. Außerdem müssten die am Montag bei der Berliner Zeitung und jetzt auch beim Tip beschlossenen Redaktionsstatuten anerkannt werden. Sollte die Geschäftsführung die Forderungen nicht akzeptieren, seien auch Streik oder andere Formen des Arbeitskampfs nicht ausgeschlossen. Zeitgleich mit der Betriebsversammlung in Berlin fand auch bei der Hamburger Morgenpost eine Kundgebung statt. Montgomerys BV Deutsche Zeitungsholding hatte das Blatt Ende Januar gekauft. (taz)