Bürgeranleihen zu riskant

ENERGIEWENDE Finanzexperten warnen vor Investitionen in Schleswig-Holsteins Stromnetz

Finanzexperten warnen vor den Risiken einer sogenannten Bürgeranleihe, mit der Schleswig-Holsteiner am Ausbau des Stromnetzes mitverdienen sollen. Das Papier sei „nicht empfehlenswert“ für Kleinsparer und es bestehe die Gefahr eines Totalverlustes des angelegten Geldes. Mit der Bürgeranleihe beteilige man sich nicht am Stromnetz, sondern zeichne eine Hybridanleihe der niederländischen Holding des Netzbetreibers Tennet. Diese werde bei Insolvenz „nachrangig bedient“.

Mitte Juni hatten Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) Deutschlands erste Bürgeranleihe für eine Höchstspannungsstromleitung gestartet. Erstmals konnten Kleinsparer in den Bau einer solchen Leitung investieren und am späteren Betrieb mitverdienen. Das Projekt habe Modellcharakter für ganz Deutschland, sagte Altmaier. Tennet baut bis 2018 die 150 Kilometer lange Leitung zwischen Brunsbüttel und Niebüll, die künftig Windenergie in den Süden transportieren soll.

Anleihen sind ab mindestens 1.000 Euro möglich. Erwerben dürfen sie aber nur Bewohner und Grundstückseigentümer aus den Landkreisen Nordfriesland und Dithmarschen, durch deren Region die Leitung führen wird.  (dpa)