Der Protest am Kottbusser Tor bricht eins seiner Zelte ab

Da war es ein Zelt weniger: Am Freitag beendeten deutschtürkische Aktivisten ihr Protestcamp, mit dem sie seit Mitte Juni am Kottbusser Tor gegen die türkische Regierung demonstriert hatten. „Wir müssen den Widerstand verändern“, sagte Mitinitiator Kamber Erkocak der taz.

Rund um das Kottbusser Tor gibt es nun noch zwei Protestcamps: eins gegen steigende Mieten und das der Flüchtlinge am Oranienplatz. Die Deutschtürken hatten ihr Zelt in Solidarität mit den Demonstranten auf dem türkischem Taksimplatz aufgestellt.

„Wir müssen mehr Leute erreichen“, sagte nun Erkocak. Am Kottbusser Tor habe sich der Protest auf eine Gruppe von 50 Leuten festgefahren. „Wir wollen aber auch die Menschen in Reinickendorf oder Spandau erreichen, Brasilianer und Griechen dazuholen.“ Am Freitag feierten die Protestler Abschied vom Zelt. Am Mittwoch soll das weitere Vorgehen diskutiert werden.

Drohungen von rechts

Mitstreiter berichten aber auch über Drohungen aus dem Spektrum rechter Türken, die wiederholt das Camp aufgesucht hätten. Vor einer Woche sei zudem ein Mitstreiter auf einer Demonstration von Anhängern der nationalistischen „Grauen Wölfe“ angegriffen worden. Die Polizei bestätigt einen Vorfall in der Skalitzer Straße, bei dem ein Mann eine Kopfplatzwunde und einen Armbruch erlitten habe. (ko)