Antrag abgelehnt

Nach drei Verhandlungstagen sind die Gegner des Atommüll-Endlagers im Schacht Konrad ernüchtert

Seit Jahren hatten sie dem Prozess vor dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg entgegengefiebert. Nachdem gestern der dritte Verhandlungstag zu Ende ging, sehen die Kläger gegen das Atommüll-Endlager im Schacht Konrad, wie gering ihre Chancen sind.

Gestern lehnte das OVG erneut einen Antrag der Stadt Salzgitter auf Ladung eines Sachverständigen ab – Salzgitter sowie die Gemeinden Vechelde und Lengede wollten so Bedenken gegen die Langzeitsicherheit des geplanten Lagers für schwach- und mittelradioaktiven Müll geltend machen.

Die grüne Europaabgeordnete Rebecca Harms kritisierte am Rande der Verhandlung, dass das Gericht wichtige Fragen einfach ausklammere. Die Klage von Landwirt Walter Traube, der zusammen mit seinem Vater als einziger Privatier klagt, war bereits am Vortag behandelt worden. Traube, dessen Grundstück unmittelbar an Schacht Konrad grenzt, empfand das Verfahren als eine „einzige Farce: Es hieß immer nur Antrag abgelehnt, Antrag abgelehnt, Antrag abgelehnt.“

Traube erwartet, dass er den Prozess verlieren – und vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig klagen wird. „Wenn wir das Geld zusammenbekommen, werden wir‘s machen“, sagt Traube. Auch Vertreter der Gemeinden haben nicht ausgeschlossen, in Revision zu gehen. taz