Die Neue Mitte

Als ihr Erfinder gilt Schröders Ex-Wahlkampfmanager und Kanzleramtschef Bodo Hombach: Er ermutigte den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder, für seine Wiederwahl im März 1998 die Politik für die „Neue Mitte“ anzukündigen. Für Leistungsträger, „qualifizierte Arbeitnehmer, engagierte Manager, flexible Mittelständler, Freiberufler, InformatikerInnen, ÄrztInnen und IngenieurInnen, Wissenschaftler“ (verkürzter O-Ton SPD-Programm).

Als Kanzlerkandidat gewann Schröder im September 1998 die Bundestagswahlen (Slogan: „Innovation und Gerechtigkeit“). Den Sieg bejubelte die SPD vor einer Wand-Projektion mit rotem SPD-Punkt auf blauem Grund. Das Symbol ähnelte einer aufgehenden Sonne, von links hinein ragte der Schriftzug „Die Neue Mitte“.

Das war Pathos pur – Schröder habe sich um inhaltliche Definition gedrückt, sagen Kritiker. Er skizzierte sie im „Schröder-Blair-Papier“ 1999: „für aktivierende Sozialpolitik statt Versorgungssicherheit, Chancengleichheit durch Bildung statt Gleichheit im Ergebnis“. Heute ist das Schröder-Blair-Papier Geschichte. kli