CDU lässt über Kultur plaudern

Die Institutionen sind sicher, verspricht der Kultursenator. Sagen dürfen sie nicht viel

Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU) wurde nicht müde, es zu beteuern: Mehr Projektförderung bedeute nicht, dass bei den Kulturinstitutionen gekürzt werde. Dazu passend stellte Weserburg-Direktor Carsten Ahrens bei einer von der CDU veranstalteten Diskussion über die „Kulturstadt Bremen“ die desolate Lage seines Hauses dar: „Die institutionelle Förderung reicht nicht, um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten.“ Kastendiek pflichtete ihm bei: Für die Förderung innovativer Projekte müsse ein zusätzlicher Topf geschaffen werden.

Die Veranstalter schienen ihre Gäste aus dem Kulturbetrieb auf hehre Worte verpflichten zu wollen. So musste Christian Kötter-Lixfeld, Intendant der Bremer Philharmoniker, über „urbane Kulturpolitik“ referieren und rettete sich in Anekdoten wie die, dass Kulturprodukte wie Comic-Held Werner schon die Konstrukteure bei BMW inspiriert hätten. Während Moderatorin und CDU-Kultursprecherin Iris Spieß den Weserburg-Chef zum Plaudern über den Sinn von Kultur verleitete, wuchs die Unruhe unter den Kulturschaffenden im Publikum. Erst in der letzten Viertelstunde durfte gefragt werden. Das Künstlerhaus beklagte, dass im Masterplan des Kultursenators die Künstlerförderung nicht vorkomme. Kastendiek schob den Schwarzen Peter weiter: Der Bausenator könne ja mehr Kunst am Bau fördern. Vom Leiter des Bürgerhauses Oslebshausen kam der Wunsch nach Hilfe beim Sponsoren-werben. Kastendiek und sein Vor-Vorgänger Hartmut Perschau spielten bravourös die Rollen von Bad Cop und Good Cop. Das sei nicht Aufgabe der Behörde, beschied Kastendiek, Perschau fügte charmant hinzu: „Wenn ich jemandem zeigen will, wie man Sponsoren wirbt, schicke ich ihn zu Ihnen.“ abe