Kirchen graut’s vor Ethik-Pflicht

Die beiden christlichen Großkirchen haben die Kritik am Ethikunterricht erneuert. Bei einer Anhörung im Abgeordnetenhaus forderten sie gestern, das Fach vor der flächendeckenden Einführung im „Feldversuch“ an wenigen Schulen zu erproben. Mit dem Ethik-Pflichtunterricht werde der freiwillige Religionsunterricht faktisch aus der Sekundarstufe 1 herausgedrängt, sagte Kardinal Georg Sterzinsky. Der evangelische Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann warnte davor, die Deutungshoheit über religiöse Fragen dem Staat zu überlassen. Die Kirchenvertreter kritisierten zudem die aus ihrer Sicht mangelnde Fortbildung der Lehrkräfte. Vertreter der Islamischen Föderation und der Anatolischen Aleviten äußerten auch Zweifel, ob die Lehrkräfte ihre Religionen „richtig“ darstellen würden, sprachen sich aber für das Pflichtfach aus. EPD