kommentar: achse oldenburg - bremen
: Metropol aufgeblasen

Die Potentiale der Metropolregion Bremen-Oldenburg seien „mindestens ebenso groß“ wie die der Metropolregion Hamburg, hat gestern Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen formuliert. Ein großes Wort, ohne Substanz und ohne Begründung. Gewäsch, auf gut deutsch. Böhrnsen bemüht sich hin und wieder, den großen Mutmacher zu spielen und bis in einzelne Formulierungen hinein in den Fußstapfen von Henning Scherf zu schlafwandeln. Damit zerstört er seinen Anspruch, Transparenz und Wahrheit ins bremische Regierungshandeln zu bringen. Hamburg hat mit seiner S-Bahn wenigstens ein leistungsfähiges Verkehrssystem, das die Metropolregion erschließt. Hamburg praktiziert an seiner Landesgrenze keine kleinliche Bürgermeisterkonkurrenz, sondern lädt ganz Schleswig-Holstein zur Länderfusion ein.

Wenn das Potential der Region Bremen-Oldenburg wenigstens halb so groß wäre, könnte man aus Bremer Sicht zufrieden sein. Dass die Uni Oldenburg mit der Bremer Uni koordiniert wird, kann Oldenburgs OB locker unterschreiben – gemacht wird die niedersächsische Hochschulpolitik in Hannover. „Gegenseitige Abwerbungen von Betrieben dienen nicht dem Wettbewerb und werden daher unterlassen“, heißt es in dem Papier. Das ist nicht nur schlechtes Deutsch. Bremens Wirtschaftsförderer werden sich totlachen. Klaus Wolschner