Bürgermeister-Bussis

„Metropolregion“ mit kommunaler Konkurrenz

Bremen taz ■ Im Rahmen einer „Metropolregion Bremen-Oldenburg“ sollen „gemeinsame Chancen“ genutzt und „gemeinsam Verantwortung“ getragen werden. Fünf Seiten stark ist das Papier und eng bedruckt, das der Oberbürgermeister von Oldenburg, Dietmar Schütz (SPD), und der Regierungschef des Landes Bremen, Jens Böhrnsen (SPD), gestern nach ihrem Treffen der Presse vorstellten. „Nicht eine Sache für Bürokraten“ sei die Metropolregion, versicherte Böhrnsen, und es ginge auch nicht nur ums Geld: Das vor einem Jahr beim Berliner Raumordnungsministerium angemeldete Phänomen der „Metropolregion“ wolle man „mit Leben erfüllen“.

Der Oldenburger OB will mit dem Instrument der Metropolregion „nach oben gucken“, also zur Bundesregierung und nach Brüssel – „nicht nur, weil da die Fördertöpfe sind“. Böhrnsen machte sich selbst Mut: „Wir sind gut hier im Nordwesten.“ Es sei, drechselte Schütz, das „zentrale Problem, dass wir uns aufstellen und dass wir gut sind“. Und noch einmal Böhrnsen: „Der Erfolg einer Metropolregion zeigt sich im Konkreten.“

Da geht es konkret um eine „intensive bilaterale Zusammenarbeit“, um den „Austausch von Handlungsstrategien“. Die Themenfelder umfassen fast alles: Wirtschaft, Wissenschaft, Stadtentwicklung, Verkehr, Kunst, Kultur, Tourismus. Bis nach Groningen soll die Zusammenarbeit gehen. „Besondere Potentiale werden im Theater- und Musikbereich gesehen“, heißt es in der Erklärung, aber das scheint so missverständlich, dass Böhrnsen sofort klarstellte, Bremen werde sein „Vierspartentheater“ behalten. Auch Schütz will „nichts abbauen“, sondern nur „austauschen“. Auch die Hochschulentwicklungsplanung soll „gemeinsam und aufeinander abgestimmt“ passieren, auch wenn Oldenburg als Kommune da keine Kompetenzen hat.

Dass Schütz vor wenigen Monaten mit starken Worten (“Quasselbude“) seinen Austritt aus dem Kommunalverbund Bremen-Niedersachsen beschlossen hat, scheint kein Gegensatz zu sein zu dem neuen Denken. „Dass wir nicht nur vom Kraftzentrum Bremen aus regiert werden“ war früher einmal die Sorge des Oldenburgers in diesem Zusammenhang gewesen. Oldenburg als Oberzentrum wolle „künftig genauso kräftig und selbstbewusst“ werden wie Bremen. Gestern präzisierte Schütz: Natürlich gebe es auch „eine kleine Konkurrenz untereinander – das kann man nicht verhehlen“. Was die Kommunal-Verbünde angehe, da will Oldenburg seinen eigenen aufmachen: „Jedes Oberzentrum braucht seinen eigenen Kommunalverbund.“ kawe