Ein italienischer Film, der „die große Schönheit“ zum Titel und einen alternden Mann zur Hauptperson hat – da drängen sich augenblicklich gewisse Bilder und „Bunga Bunga“ auf. Das aber ist im Fall von Paolo Sorrentinos Film die falsche Fährte. In „La Grande Bellezza“ geht es einmal nicht darum, wie der cremige Busen einer jungen Frau das Leben eines alten Mannes revitalisiert. Die „große Schönheit“, die der alternde Journalist mit Namen „Jep“ Gambardella (Toni Servillo) sein Leben lang vergebens gesucht haben will, hat nichts mit solch vordergründiger Erotik zu tun. Im Gegenteil, „in meinem Alter“, so hört man ihn an einer Stelle sagen, „sind schöne Frauen allein nicht mehr genug“. Dass es hier um große Fragen geht, daran lässt Regisseur Paolo Sorrentino von den ersten Bildern an keinen Zweifel. Da gibt es pittoreske Aufnahmen von Nonnen und Priestern in den Gärten des Vatikans, ein Tourist fällt beim Besichtigen tot um. Wie wird man des Sinns des Lebens habhaft an einem Ort wie Rom, einer Stadt der Blender und blendenden Schönheit? Ein Film voller rätselhafter, skurriler und rührender Momente. In 11 Kinos