Hanebuth vor Strafrichter

EX-BOSS Nach der Festnahme von 24 Hells Angels auf Mallorca hat ein Richter die Rocker, darunter Frank Hanebuth, verhört

Der frühere Boss des Hells-Angels-Clubs in Hannover, Frank Hanebuth, ist am Donnerstag einem Strafrichter auf Mallorca vorgeführt worden. Der bullige Zwei-Meter-Mann trug Handschellen und wurde von zwei Polizisten zum Gericht in Palma de Mallorca begleitet. Am Dienstagabend hatten Fahnder 24 Hells Angels aus mehreren Ländern auf der spanischen Ferieninsel dingfest gemacht. Ihnen werden unter anderem Erpressung, Nötigung, Geldwäsche, Zuhälterei und Betrug zur Last gelegt. Am Donnerstag seien elf Verdächtige befragt worden, teilte das Oberlandesgericht der Balearen mit.

Hanebuth sieht nach einem Bericht der Bild-Zeitung Ermittlungen gelassen entgegen. Über seinen spanischen Anwalt ließ er am Donnerstag ausrichten: „Ich vertraue der spanischen Justiz. Wir warten jetzt die Akteneinsicht ab. Ich habe mir aber nichts zuschulden kommen lassen, deshalb habe ich nichts zu befürchten.“

Der 49 Jahre alte Chef des Ortsclubs Hannover war als mutmaßlicher Drahtzieher eines möglichen Auftragsmordes ins Visier der Kieler Justiz geraten. Diese Ermittlungen wurden mangels eines Tatnachweises eingestellt.

Im Juni 2012 löste sich der Club in der niedersächsischen Landeshauptstadt auf, nachdem der Landtag über ein mögliches Verbot des Clubs debattiert hatte. Einige Mitglieder aus Hannover orientierten sich nach Polizeierkenntnissen nach Mallorca.

Die Motorrad-Rocker sollen nach Informationen spanischer Fahnder vorgehabt haben, mit Schwarzgeld einen Formel-1-Kurs zu bauen.  (dpa)