KOMMENTAR: GERNOT KNÖDLER ÜBER DIE GARTENSCHAU
: Gute Sache im Zwielicht

Frappierend ist, dass sich hier Leute, die alle unter dem Fähnlein der Ökologie versammelt sind, das Leben schwer machen

Eine internationale Gartenschau in Wilhelmsburg war mal ein Wunsch der Elbinsel-BewohnerInnen. Jetzt kommt sie und stößt auf Kritik, vor allem bei Naturschützern. Frappierend ist, dass sich hier Leute, die eigentlich alle unter dem Fähnlein der Ökologie versammelt sind, gegenseitig das Leben schwer machen.

Die Umweltsenatorin, die fachlich für das nicht von ihr erfundene Projekt zuständig ist, gehört der GAL an. Der Gartenschau-Geschäftsführer Heiner Baumgarten kommt aus dem Naturschutzamt der Behörde und ist Landesvorsitzender des BUND Niedersachsen. Er muss jetzt Kritik von seinem Hamburger Kollegen Harald Köpke einstecken, weil er nicht gleich ein Ausgleichskonzept vorgelegt hat und unter Zeitdruck wohl auch manchen förmlichen Plänen vorgegriffen hat, zusammen mit dem Bezirksamt Mitte und der Behörde.

Dabei stellt der BUND Hamburg, anders als einige radikale Naturschützer, die IGS gar nicht in Frage. Er besteht nur darauf, dass die vorgeschriebenen Planverfahren mit ihren Beteiligungsmöglichkeiten eingehalten werden; und darauf, dass die IGS, die aus einem seit 40 Jahren wuchernden Gehölz einen Park macht, für einen ordentlichen Naturausgleich sorgt.

Das war zu erwarten und ist legitim. Man fragt sich, warum die Leute nicht miteinander reden.