Niedersachsen unschuldig

SKANDALE Oldenburger Staatsanwaltschaft schließt Akten im Pferdefleisch-Skandal: Verdächtigte Firmen nur unwissende Zwischenhändler

Die Oldenburger Staatsanwaltschaft stellt die Verfahren gegen drei Unternehmen im Pferdefleisch-Skandal ein. Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass zwei der drei Unternehmen lediglich als Zwischenhändler tätig gewesen seien, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft, Roland Herrmann, kürzlich der in Oldenburg erscheinenden Nordwest-Zeitung.

Die Händler hätten das Fleisch erhalten und weiterverkauft, ohne es weiter zu behandeln. Ähnlich liege der Fall auch bei dem dritten Unternehmen. Herrmann zufolge konnten die Unternehmen gar nicht wissen, mit welchen Produkten die Unternehmen tatsächlich gehandelt haben.

Im Januar und Februar dieses Jahres waren in ganz Europa Tiefkühlgerichte entdeckt worden, die nicht deklariertes Pferdefleisch enthielten. Obwohl das Fleisch gesundheitlich unbedenklich war, nahmen die Discounter die Ware aus den Regalen, um sie zu vernichten.

In Deutschland entbrannte eine ethische Diskussion darüber, ob genießbare Lebensmittel vernichtet werden dürfen, nur weil sie falsch ausgezeichnet wurden. Pferdefleisch ist qualitativ sogar hochwertiger als Rindfleisch. Es verkauft sich aber schlechter und ist daher billiger.

Auch das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg (Laves) hat den Skandal abgeschlossen. Die Untersuchungen seien Ende April eingestellt worden, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Nachfrage. Bis dahin sei in zwölf von 503 Proben nicht deklariertes Pferdefleisch gefunden worden. Derzeit gebe es nur routinemäßige Stichproben-Untersuchungen nach Fremd-Eiweiß in Fleischprodukten. Pferdefleisch würde dabei sofort auffallen.  (epd)