IN EIGENER SACHEDie taz nord steuert um

Jetzt noch norddeutscher: Ab 18. März gibt es täglich drei Seiten mit Themen aus Norddeutschland

Sie flirten schon, mit Option auf mehr. Hamburg zusammen mit Schleswig-Holstein, das ist derzeit die wahrscheinlichste Paarung bei der Debatte um einen Nordstaat – wobei Mecklenburg-Vorpommern auch schon den Finger gehoben hat und Bremen und Niedersachsen auf kleiner Flamme ihrerseits anbändeln. Noch klingt das alles ziemlich trocken, wenn beispielsweise von Kooperationen zwischen Verwaltungen die Rede ist. Noch ist der Nordstaat, in welcher Konstellation auch immer, Zukunftsmusik. Aber an der Partitur wird bereits gearbeitet. Und hier kommt die taz nord ins Spiel – in der Rolle der begleitenden Kritikerin.

Die Debatte um den Nordstaat ist ein Beispiel dafür, warum es Sinn hat, die Nord-Berichterstattung in der taz auszuweiten. Und genau das haben wir vor: Ab 18. März werden sich die ersten drei Seiten der taz nord dem Geschehen in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Westmecklenburg widmen. Die vierte Seite wird als Austauschseite ausschließlich Berichte aus den beiden Stadtstaaten enthalten: In Hamburg, Schleswig-Holstein und Westmecklenburg erscheint die taz hamburg, in Bremen und Niedersachsen die taz bremen.

Schwerpunktmäßig wird die neue taz nord die Metropolen und ihr Umland im Blick haben, und zwar in politischer, gesellschaftlicher, kultureller und sportlicher Hinsicht. Der neue Standort der taz nord ist Hamburg. In Bremen allerdings bleibt ein Redaktionsteazeigtm erhalten, das von dort aus über Bremen und den Nordwesten schreiben wird.

Warum wir das machen? Zum einen, weil wir uns von der Regionalberichterstattung neue Perspektiven auf unsere Themen erwarten, die für uns und unsere LeserInnen von Gewinn sind. Zum anderen, weil uns die wirtschaftliche Situation dazu zwingt. Der Plan ist, durch das neue Konzept zusätzlich zu den Hamburger und Bremer LeserInnen auch Niedersachsen und Schleswig-Holsteiner noch stärker anzusprechen. Geschehen wird das in einem Umfang und in einer Art und Weise, die sich sonst weder in den großen überregionalen Zeitungen, noch auf den Norddeutschland-Seiten der Lokalzeitungen finden.

Natürlich stellen sich dabei zunächst lauter Fragen: Gibt es „den Norden“? Gibt es eine norddeutsche Identität jenseits der Küstenstreifen? Was ist ein Nordlicht? Und vor allem: Gibt es das Nord-Thema, das in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen von Interesse ist, nicht aber in Hessen oder Brandenburg?

Es wird um Themen gehen, die entdeckt werden wollen, Themen, die oft auch jenseits der Terminkalender der Rathäuser und Landtage liegen und sich über ihren Kiez hinaus in den regionalen Kontext einordnen lassen. Wie wir das angehen, wird sich ab dem 18. März zeigen. Bis dahin wird – in alter taz-Tradition –noch viel diskutiert. Worüber, lesen Sie ab morgen kontinuierlich links oben auf dieser Seite.

Jan Kahlcke, Klaus Irler