Die neue online-taz

DIE ALTE TAZ.DE-SEITE IST ABGESCHLOSSEN, ES LEBE DIE NEUE Seit Ende vergangener Woche hat taz.de ein neues Gesicht. Fast alle tazlerInnen finden den Relaunch gelungen. Und die Leserinnen und Leser? Hier eine kleine Auswahl der eingegangenen Zuschriften und Kommentare

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Ihr Lieben, ganz großes Kino, die neue Online-taz. Ich bin sehr verliebt in das neue Design und bin schon auf noch mehr Glitzer-Bim-Bim gespannt, den ich nach und nach entdecken werde. Die taz im Netz ist eine super Ergänzung zu meiner sonntaz am wochenende. Viel Liebe also dafür.

Allerdings würde ich Berlin und Nord unter einem Punkt zusammenfassen. Das ist etwas, was mich auch schon bei der alten taz.de gestört hat: Wer nicht aus Berlin / Hamburg / Bremen kommt, für den sind das schlicht tote Menüpunkte – und das sage ich, der in Berlin wohnt und sich auch immer über den Berlinteil in der Print-taz freut. Was ich stattdessen sehr arg im Menü vermisse, ist der Punkt „Debatte“. Ich weiß, dass ihr (leider) viele Kolumnen eingestampft habt, aber das ist etwas, was für mich die taz ausmacht – die Kommentare, die Debatten, die Kolumnen, der sonntaz-Streit. Und das alles unter „Gesellschaft“ als Unterpunkt zu machen, finde ich doch sehr schade. Der Punkt muss in meinen Augen nicht unbedingt „Debatte“ heißen, er kann auch „Meinung“ oder „Streitigkeiten“ oder was auch immer heißen, aber er ist ein Kernpunkt der taz. Der Meinungsjournalismus ist wichtig für unsere demokratische Kultur, die taz wurde als linkes Projekt gegründet.

Für meinen Geschmack ist „Sport“ etwas zu prominent. Gleichberechtigt neben Politik, Ökologie und Ökonomie, Gesellschaft und Kultur? Ich weiß ja nicht. Aber gut, was Besseres weiß ich auch nicht. Die Wahrheit kann meiner Meinung nach auch aus dem Hauptmenü verschwinden.

ALEXANDER NABERT

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Was hab ich neuerdings Zeit gespart. Sonst ein paar Mal täglich auf taz.de vorbeigeschaut, seit dem tollen „Relaunch“, bei dem die taz neuerdings die Wimmelbildseiten von Süddeutsche und Zeit online nachmacht, ist mir das zu anstrengend und mühselig. Bemühen sich oben Genannte trotz Überfüllung um eine einigermaßen leicht erfassbare Darstellung (Zeit online), so ist das nun bei der taz einfach grauenhaft. Keine erkennbare Strukturierung und Hierarchie, das totale Durcheinander. Viel zu hohe Kontraste. Die komischen Designschriften viel zu unleserlich.

Alles eine Verschlechterung – ohne mich. Der Online-Schuss ging nach hinten los und ins Knie. Bitte wieder zurück zum Ursprungszustand. taz gibt’s nun nur noch im Wochenendabo auf Papier. Zumindest so lange, bis sich die Wimmelbildmacher auch darüber hermachen und noch ein gutes Produkt verhunzen.

FRANK H., Stuttgart

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Das neue Design find ich schick. Etwas gewöhnungsbedürftg ist das unterschiedliche Scrollverhalten des großen linken und kleinen rechten Frames, aber wenn man das inhaltliche Prinzip verstanden hat, eine sehr ansprechende Lösung. Alles lockerer und aufgeräumter als das alte Design. Mit Safari auf dem Mac sieht’s auch gut aus. ULRICH BEHNING

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Erst einmal muss ich sagen, dass ich das Redesign der taz-Seite großartig gemacht finde. Übersichtlich, klar, aber noch immer mit einem eigenen Charakter (auch wenn die starke Abhängigkeit von JavaScript eventuell hätte umgangen werden können.). Was mir jedoch gleich ins Auge fällt, ist das Highlighting der obersten Kategorien wie Politik, Öko etc. Dunkelrot auf taz-rot; das ist extrem schwer zu erkennen oder gar zu lesen.

R. MORAWA

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Wollte nur kurz Bescheid sagen, dass mir die neue taz online sehr gut gefällt. Vor allem die Idee, die Autoren besser vorzustellen, gefällt mir sehr gut. Viel Erfolg beim Weiterbasteln. MATZE

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Wow, ist das toll! Ein visuelles Feuerwerk ist euch da gelungen. Danke … und herzlichen Glückwunsch!

S.H., Berlin

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Das neue wohlerwogene Layout der ohnehin schon sehr lesbaren taz ist hervorragend gelungen und fördert die Lesbarkeit ungemein. Gratulation! KURT-JUERGEN VOIGT, Norderstedt

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Super gemacht. Mir als GrafikerIn geht das Herz auf, alles übersichtlich und nicht so riesig. Gut gelungen und angenehm zu lesen.

BRIGITTE MAKOSCH, Kaufbeuren

■ betr.: Relaunch, taz.de 18./19. 7. 13

Das neue Layout der online-taz finde ich sehr gut. Die neuen Rubriken sind übersichtlicher. Jedoch ist die neue Schrift äußerst unleserlich. Ich weiß nicht, ob es an meiner Bildschirmdarstellung liegt. Längere Texte kann ich jedenfalls auf taz.de nicht mehr lesen. Schade! ULRIKE SIPPEL, Winsen

Unsere Community SEITE 34

■ betr.: „In der Universität fühlte ich mich nie zu Hause“ u. a., taz vom 15. 7. 13

Sehr geehrte taz-Redaktion, ich bin begeistert – von Ihnen! Verliebt könnte man sagen. So verliebt, dass ich ganz wohlwollend über kleine Macken (im Speziellen „Die Wahrheit“ und den Sportteil, der mich schlichtweg nicht interessiert) hinwegblättern und das große Ganze täglich gar nicht erwarten kann. Beim ersten Blick auf diese knackigen Ecken und Kanten, diese wundervollen Kurven beim Umblättern, ja, schon da hat es damals gefunkt. Denn sind wir ehrlich – und frech genug – ganz klar: Format spielt eine Rolle! Und Berliner Format ist definitiv sexy. S-Bahn tauglich (selbst im Fahrradabteil, wenn unter Vollbelegung auch noch gefühlt Berlins gesamte Schulklassen mitfahren) und lesbar ohne eine sozial bedenkliche Papiermauer vor sich aufzubauen. Die taz zeigt, Größe ist nicht alles (und beweist für mich damit im Vergleich zur Zeit definitiv den Längeren. Wobei der Vergleich hier nicht gescheut werden muss, sowohl tägliche taz, aber besonders sonntaz sind für mich qualitativ mindestens ebenbürtige – aber coolere – Konkurrenz zu dieser!)

Wie im echten Leben zählen nach den ersten, schwarzfingerig heißen Lesestunden dann natürlich besonders die inneren Werte. Wer es da nicht schafft, mir mit Witz, Intellekt und einem Schuss Ironie das Bier zu reichen, trägt unbewusst aber entschieden zu meinem illustren Lebenswandel bei. In diesem Sinne bin ich nicht nur anspruchsvolle Partnerin, sondern auch schwierig-sprunghafte Leserin. Deswegen glaubte ich schon nicht mehr an mein Glück, und dann kamen Sie! Interessante Artikel, die mich als Seglerin schaudern lassen („Monsterwellen auf dem Radar“, taz vom 6. 7.), die meine Lust an Philosophischem bedienen (u. a. Derrida-Interview vom 15. 7.), mich mit feinen Pointen toujour zum Schmunzeln bringen und insgesamt eine breite Vielfalt aufweisen. Dann auch noch ein Interview mit meiner Lieblingssoziologin Eva Illouz! (Wie schaffen Sie das?!) Und als Sahnehäubchen noch dieses Chuzpe, auch mal provozierende Bilder und Artikel mit aufzunehmen. Das dem Illouz-Interview vorgelagerte Bild von dem amourös-aktiven Pärchen am Strand aus der sonntaz vom 13./14. Juli zum Beispiel hat für unterhaltsame Blicke von verkniffenen Männern und Frauen aus dem biederen Berliner Süden gesorgt. Wie stolz ich in dem Moment war, die taz in meinen Händen zu halten.

Und wissen Sie, was mir noch gefällt? Die Idee hinter der taz. Ihr Selbstverständnis. Als Leser kann man die interne Leidenschaft für diese Zeitung spüren. Machen Sie also weiter so! taz ist ein Statement! Ein definitiv geiles.

SIMONE JERKE, Berlin

■ betr.: „Auch nur ein kackender Wurm“ u. a., taz vom 24. 7. 13

Ich zitiere die beiden letzten Sätze des Kommentars von Robert Misik und wünsche mir, die Redaktion hätte sich daran gehalten: „Man kann aber auch beides einfach sein lassen.“ Ich meine damit allerdings das dümmliche Gedicht von Peter Neuhaus und den pseudopolitischen Kommentar voller Binsenweisheiten, gipfelnd in der menschenverachtenden Überschrift: „Auch nur ein kackender Wurm“ von Misik. Es ist tatsächlich „völlig bedeutungslos“, was die taz über den Monarchie-Hype“ denkt, und ihr hättet eure LeserInnen durchaus mit der Bewertung dieses Spektakels allein lassen können. Stattdessen gab es nun einen erschreckenden Einblick in den verkniffenen „Humor“ und die verklemmten Gefühle linker Schreiberlinge.

CHARLOTTE BRANDT, Osthofen

■ betr.: „Ein Prinz ward geboren“ u. a., taz vom 24. 7. 13

Was war denn heute los? Der Titel schon, naja, ihr hattet auch etliche sehr gute – ein Ausrutscher, ist dann so – aber auch noch diese Menge uninteressanter teilweise dümmlich/dämlicher Ergüsse zum Thema, an dem man dieser Tage ohnehin nicht vorbeikommt. PETRA BASTIAN, Alsfeld

■ betr.: „Ein Prinz ward geboren“,taz vom 24. 7. 13

Sagt mal, habt ihr sie noch alle?

1. Das will eigentlich keiner wissen.

2. Neuhaus’ Gedicht ist geschmacklos. Dafür ca. eine 1/3-Seite? Kostet der Druck nix mehr?

Auf welchem Planeten lebt ihr eigentlich? Wenn das so weitergeht, kauf ich die taz nicht mehr. Werde heulenderweise auf Lokalzeitung umsteigen.

ROLAND BENZ, Frankfurt am Main