Drogen-Risiko war bekannt

PROZESS 2 Gruppentherapie mit Todesfolge: Teilnehmerin entlastet den angeklagten Arzt

Eine 27-Jährige, die an einer Gruppentherapie mit tödlichen Folgen für zwei Mitpatienten teilgenommen hatte, war sich der Risiken bewusst. „Es war klar, dass es gefährlich ist und man im extremsten Fall sterben kann“, sagte sie am Donnerstag beim Prozess im Landgericht. Der angeklagte Arzt habe sie über die von ihm verabreichten Substanzen informiert. Bei der Sitzung im September 2009 in der Hermsdorfer Praxis war ein 59-jähriger Frührentner gestorben. Ein 28-Jähriger starb in der Klinik an einer Drogen-Überdosis.

Der angeklagte 51-jährige Facharzt für Psychotherapie hatte zu Prozessbeginn die Verantwortung für den Tod der Patienten auf sich genommen. Als Ursache für die Vergiftung nannte er einen Fehler beim Abwiegen von Ecstasy. Dem Mediziner werden Körperverletzung mit Todesfolge und versuchter Mord vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte den 28-Jährigen vor der Notärztin versteckte, um die Drogenabgabe zu vertuschen. Der Therapeut hat das als absurd zurückgewiesen. (dpa)