Jagd auf Platz zwei
: Schleswig-Holstein schaut nach Osten

Seit dem Boomjahr 1992 geht es bergab mit dem Tourismus in Schleswig- Holstein. 2004 kamen ganze zehn Prozent weniger Gäste als 1992, das entspricht einem Umsatzrückgang von 150 Millionen Euro. Nach der amtlichen Beherbergungsstatistik verzeichnete Schleswig-Holstein 2004 4,9 Millionen Gäste und 22,2 Millionen Übernachtungen. Das vergangene Jahr brachte eine Verbesserung um ein Prozent bei den Übernachtungszahlen, insgesamt stiegen die Gästezahlen in Schleswig-Holstein sogar um 3,7 Prozent. Das Bild verschiebt sich von Langzeit- zu Kurztouristen: 100 Millionen Tagesgäste reisten im vergangenen Jahr an und ab.

Damit liegt das Land auf Platz drei der beliebtesten innerdeutschen Reiseziele, hinter Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich aller Urlaubsziele im In- und Ausland lag Schleswig-Holstein 2004 auf dem siebten Platz. Ziel des Wirtschaftsministeriums ist es, Mecklenburg- Vorpommern vom zweiten Platz zu verdrängen.

Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Land: Rund 135.000 Beschäftigte erwirtschaften fünf Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Das Land investiert ordentlich in diesen Bereich: Allein zwischen 2000 und 2006 flossen 107 Millionen Euro in die Modernisierung der touristischen Infrastruktur. Wirtschaftminister Dietrich Austermann (CDU) weist auf das große Interesse von Investoren hin: Gut 25 Hotelprojekte, Ferienanlage und Ferienhausgebiete seien in Planung. est