Hochschulstreit beigelegt

Die Universitäten im Norden werden jetzt doch nicht zwangsfusioniert. Sie sollen aber standortübergreifend denken

Das Aufatmen der Universitäten im Norden ist deutlich zu hören. „Wir können mit dem Kompromiss gut leben“, sagte gestern der Vorsitzende der schleswig-holsteinischen Landesrektorenkonferenz, Heiner Dunckel. Die Hochschulen und das Kieler Wissenschaftsministerium hatten sich am Dienstag darauf geeinigt, dass die drei Universitäten Kiel, Flensburg und Lübeck unter dem Dach eines „Universitätsrates Schleswig-Holstein“ selbständig bleiben.

Eine von Wissenschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) ursprünglich angestrebte Verschmelzung der drei Hochschulen zu einer Landes-Uni ist damit vom Tisch. „Damit ist die Selbstständigkeit der Hochschulen gesichert“, sagte Dunckel. Minister Austermann zeigte sich bereits am Dienstag froh über den Kompromiss. Es sei zwar nicht alles von ihm geforderte erreicht worden: „Der entscheidende Punkt ist aber, dass die Universitäten künftig standortübergreifend denken.“

Der Universitätsrat werde die Funktion eines Aufsichtsrates eines Unternehmens wahrnehmen. „Der Rat gibt die große Linie vor. Das Tagesgeschäft wird von Präsidien gemacht“, sagte Austermann. Die Universitäten bekommen nach US- Vorbild Präsidenten, die von außen kommen können. Ihre Kompetenzen sollen im Vergleich zu denen der heutigen Rektoren größer werden. DPA