galerienspiegel
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Max Beckmann – Die Hölle: Seine Eindrück waren frisch, und die Hölle – das war nicht nur das Schlachtfeld, das er soeben verlassen hatte: Zur Collage verdichtete Verwerfungen der deutschen Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg hat Max Beckmann 1919/20 in Lithographien auf Papier gebannt; vorausgegangen war seine Entlassung aus dem Kriegsdienst nach einem körperlichen und seelischen Zusammenbruch. Doch die Welt der Zivilisten erwies sich als subtile Fortsetzung des Kriegsgeschehens – ein Eindruck, dem Beckmann unter anderem durch sich zersplitternde Kompositionen Ausdruck verlieh.

12.3.–13.8., Kunsthalle; Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr

Volker Tiemann – Mein linker Arm beim Frühstück: Sie wirkt surreal, hat Humor und lässt doch an Grenzüberschreitungen nichts zu wünschen übrig: Die Skulptur „Mein linker Arm beim Frühstück“ spiegelt nicht nur eine alltägliche Frühstückssituation und verweist auf immer noch nicht überwundene morgendliche Konstellationen. Sie versucht sich auch – sich ironisch selbst als Bildausschnitt definierend – als sorgsam angeordnetes Stillleben zu stilisieren und produziert zugleich eine Art Endlosschleife, die auf nicht eben flexible Verhaltensmuster der Spezies Mensch verweist.

Eröffnung: Fr, 10.3., 19 Uhr, Galerie Ruth Sachse; Sillemstraße 76 a; Mi–Fr 14–18 Uhr; bis 22.4. PS