Zaimoglu kritisiert Innenminister

MUSLIME Islamkonferenz kein Dialogforum mehr, sagt der Schriftsteller

BERLIN taz | Der türkischstämmige Schriftsteller Feridun Zaimoglu hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) scharf kritisiert. Der Ausschluss des Islamrats von der Islamkonferenz sei „eine ganz falsche Entscheidung“, sagte Zaimoglu der taz. „Das Ganze ist unseriös. Das Bundesinnenministerium kann sich doch nicht die Islamkonferenz je nach seiner saisonalen Meinung wie eine Tischgesellschaft neu zusammenstellen“, sagte der Autor, den de Maizières Vorgänger Wolfgang Schäuble (CDU) 2006 in die Islamkonferenz berufen hatte. „Ich habe den Eindruck, dass sie kein Dialogforum mehr sein soll.“

De Maizière, der die Islamkonferenz personell und inhaltlich neu ausrichten will, hatte den Islamrat von der Teilnahme suspendiert, weil gegen führende Repräsentanten unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird. Die anderen muslimischen Verbände protestieren dagegen. Sie wollen heute entscheiden, ob und unter welchen Voraussetzungen sie künftig an der Islamkonferenz teilnehmen. SAM

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