unterm strich
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In Köln wird schon wieder gefeiert. Morgen eröffnet das Literaturfestival Lit.Cologne ein neuntägiges Lesemarathon mit Marcel Reich-Ranicki und dem amerikanischen Kultautor Bret Easton Ellis. Der schwedische Krimiautor Arne Dahl liest im Polizeipräsidium, Mikael Niemi und Gerd Köster „saunieren und saufen“ in der Kulturkirche, Genetiv-Ritter Bastian Sick hält „Die größte Deutschstunde der Welt“, und Robert Gernhardt trägt auf der MS „RheinEnergie“ Gedichte über Geist und Geld vor. Echte Literaturjunkies können danach gleich nach Leipzig zur Buchmesse weiterfahren, zusammen mit den meisten Autoren.

Der Deutsche Historikerverband appelliert in einem offenen Brief an den bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) für den Erhalt des Historischen Kollegs in München. Die 1980 gegründete Einrichtung vergibt jährlich bis zu drei Forschungsstipendien. War das Kolleg früher gänzlich privat finanziert, übernimmt der Freistaat seit 2000 die Grundförderung von jährlich knapp 400.000 Euro. Der Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) wirbt zurzeit bei bayerischen Unternehmen für die weitere Finanzierung des renommierten Instituts. Die Sponsoren hatten als Bedingung für weitere Zahlungen die Zusicherung der Grundförderung durch den Freistaat gefordert.