FILMSALON
: Ausgebranntes Selbst

„Das erschöpfte Selbst“ mit seinen Depressionen, Angstzuständen und Burn-out-Syndromen ist nichts anderes als die Kehrseite der neoliberalen Propagierung von Freiheit, Flexibilität, Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und Selbstverantwortung, hat der französische Soziologe Alain Ehrenberg in seiner gleichnamigen Studie deutlich gemacht. Für ihren Diplomfilm an der Kölner Kunsthochschule für Medien hat die Hamburger Filmemacherin Katharina Pethke ein Bild von der Entgrenzung der Arbeit und den Unsicherheiten, die diese hervorruft, entworfen. „In Dir muss brennen“ zeigt sie Situationen, in denen Menschen Hilfe suchen, in Seminaren und Coachings, in denen Lehrer und Trainer die Führung der Selbst-Führungen übernommen haben. Über ausgebrannte Seelen kann man mit Pethke am Dienstag bei der Hamburg-Premiere ihres Films im Dokumentarfilmsalon diskutieren. Wenn man sich aufraffen kann … MATT

■ Di, 23. 3., 20 Uhr, B-Movie, Brigittenstraße 5