Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen
Thomas Ohrner, den man zärtlich Tommi nannte, und es werden sich jetzt einige schämen: aber Tommi Ohrner war tatsächlich mal das schärfste Stück Fernsehrealität, das es gab. Wenn man höchstens zehn Jahre alt, an dürftige drei Programme mit noch dürftigerem Kinderinhalt gewöhnt und total hin und weg von „Timm Thaler“ war. Obwohl Ohrner ja damals im Gegensatz zu heute ein durchweg hohes Niveau bei der Auswahl seiner Rollen pflegte und neben der 1979er Verfilmung des bekannten, für die Fernsehadaption aber stark abgeänderten James-Krüss-Romans, auch in der fantastischen, höchst gruseligen Verfilmung von „Das Haus der Krokodile“ und der bodenständigen Fußballserie „Manni der Libero“ mitgespielt hatte. Protagonist Timm Thaler jedenfalls verkauft bekanntlich sein Lachen an den zwielichtigen Baron Lefuet (Achtung, altmodische Rückwärtsbotschaft!), im Gegenzug gewinnt er fortan dafür jede Wette. Eine sich viel stärker an das Originalbuch von 1962 haltende Theaterbearbeitung des Stücks kann man sich am Sonntag um 16 Uhr im Theater an der Parkaue (Parkaue 29) angucken, glücklicherweise ohne den sehr bayrisch und spießig gewordenen Ohrner, dafür aber in einer spannenden Fassung von Grazyna Kania, mit viel Musik, anzuschauen ab 8 Jahren, Karten ab 7 Euro. Und noch etwas für arme urbane Technokids, die denken, dass die Milch aus dem Kühlschrank und der Apfel aus der Tüte kommt: Unter dem österlichen Motto „Das Gelbe vom Ei“ kann man im MachmitMuseum (Senefelder Straße 5) bis Mitte April täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr echte kuschelige Küken schlüpfen sehen! Niedlich! Und man kann sein eigenes Überraschungsei entwerfen! Nur bitte mit nichts Verderblichem füllen! Sondern lieber mit Knickebein! Kleinkinder zahlen keinen Eintritt, ab 3 Jahren geht’s bei 3 Euro los.
