Manlik wirft das Handtuch

AUTOKLUB Der Vorstandschef des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt tritt zurück

Vier Monate nach seiner umstrittenen Wiederwahl hat Reinhard Manlik das Amt als Vorsitzender des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt am Mittwoch niedergelegt. Nach eigenem Bekunden tritt der 67-Jährige aus rein persönlichen Gründen zurück: er wolle sich auf ehrenamtliche Aufgaben in seiner Heimatstadt Braunschweig konzentrieren. Der 67-Jährige war 30 Jahre im Vereinsvorstand des Automobilklubs tätig, davon zehn Jahre als Vorsitzender.

Mit dem „Sperrfeuer“, dem die Geschäftsführung des in Laatzen ansässigen Regionalklubs in den Vorjahren ausgesetzt war, habe sein Rückzug rein gar nichts zu tun, beteuert Manlik. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt war zuletzt Anfang dieses Jahres in die Schlagzeilen geraten, nachdem eine später entlassene Mitarbeiterin den Vorwurf erhoben hatte, die Geschäftsführung spioniere Mails und Computer von Arbeitnehmervertretern aus.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte daraufhin Ermittlungen eingeleitet, diese aber nach einiger Zeit eingestellt. Erst im März war der Vorstand rund um Manlik in einer turbulenten Mitgliederversammlung in Celle im Amt bestätigt worden. Vereinsinterne Kritiker hatten dort öffentlich eine „Angstkultur, Sexismus und Behinderung der Betriebsratsarbeit“ beim niedersächsischen ADAC moniert. Mit dem Versuch, die Führungsriege zu stürzen, waren sie allerdings gescheitert.

Den Vorsitz übernimmt zunächst Vorstandsmitglied Ulrich Krämer. Krämer lebt ebenfalls in Braunschweig. Der 66-Jährige ist gelernter Maschinenbauingenieur. Im März kommenden Jahres werde die Mitgliederversammlung einen neuen Chef wählen, sagte eine Sprecherin des Verbandes.  MAC