Die taz sucht den Super-Kandidaten

Die Gerüchte um eine erneute Kandidatur von Hamburgs Altbürgermeister Henning Voscherau reißen nicht ab. Dabei ist er nicht der einzige Ex-Regierungschef im Norden, der für ein kräftiges Comeback in Frage käme. Eine Revue der besten KandidatInnen

Konsens ist, dass die Wirtschaft mehr „ältere Arbeitnehmer“ beschäftigen soll (oder heißen die jetzt auch schon „Mitbürger“?). Nicht nur, damit die Rentenkassen nicht kollabieren. Nein, wir brauchen die Erfahrung aus 40plus Arbeitsjahren; das ganze Know-how, das da verloren geht.

Und in der Politik? Da grassiert der pure Jugendwahn. Kaum ist einer mal über 70, muss er gehen oder wird gegangen. Ein Otto Schily, voll im Saft – abgesägt! Verdiente Kräfte wie Manfred Stolpe oder Renate Schmidt – nicht mehr gebraucht!

In den Ländern ist es noch schlimmer: Wo man hinblickt, regiert regieren aalglatte, alerte Vertreter der Enkelgeneration. Wie soll man diesen jungen Hüpfern den Landesvater abnehmen? Und die alten Recken aus der Zeit, als es noch echte Typen in der Politik gab? Dümpeln in Aufsichtsräten und Vereinsvorständen vor sich hin, machen ihren Namen zu Geld, führen Kommissionen statt Regierungen. Jetzt ist Schluss damit. Die taz empfiehlt Norddeutschland die Rückkehr zu bewährten Kräften – so lange sie noch unter uns sind. Schade eigentlich, dass Uwe Barschel nicht mehr zur Verfügung steht. Der käme gerade ins beste Alter. jank