Polizei tappt im Dunkeln

KRIMINALITÄT Straftaten in Altona gehen nicht aufs Konto einer Jugendclique, zeigt eine Senatsantwort

Die Polizei kann den Anstieg von Straftaten in Altona rund um den August-Lütgens-Park nicht erklären. Das geht aus der Senats-Antwort auf eine erneute Kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Antje Möller hervor. Von der in die Schlagzeilen geratenen Gruppe Jugendlicher mit Migrationshintergrund, die sich gern vor dem Kiosk „Azra“ an der Holstenstraße versammelt, legt die Polizei 14 Personen gerade mal 35 Delikte zur Last, davon allein 15 Beleidigungen.

Seit dem Jahr 2012 verzeichnet die Polizei in der Region rund um den August-Lütgens-Park einen Anstieg von Straftaten. Im ersten Halbjahr 2012 wurden 537, im zweiten Halbjahr 530 Strafanzeigen erfasst. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 520 Straftaten verzeichnet. Die Polizei habe daher versucht, durch offensive Präsenz eine Reduzierung der Fallzahlen sowie der Ruhestörungen zu erreichen. „Präsenzmaßnahmen in diesem Rahmen sollen verdeutlichen, dass der Staat die Einhaltung seiner Regeln anlassbezogen verstärkt überwacht und im Fall eines Verstoßes eine unverzügliche Ahndung droht“, heißt es in der Drucksache. Das schließe ein, dass einzelne, durch Gewaltanwendung auffällige Jugendliche Adressaten „präventiver und interventiver Maßnahmen“ werden können.

Die Polizei habe am 11. Juli mit einem Großaufgebot eine Gruppe Jugendlicher am „Azra“-Kiosk festgesetzt und 16 von ihnen festgenommen, weil Verkehrsteilnehmer mit Laserpointern geblendet worden seien, so der Senat. Auch Anwohner hatten der taz berichtet, dass an jenem Abend mit Laserpointern gespielt wurde, jedoch in einiger Entfernung vom „Azra“ an der Chemnitzstraße. In Folge der Polizeiaktion war es zu Tumulten gekommen, als 200 empörte Anwohner auf die Straße gestürmt waren.  KVA