PFAUENFORSCHUNG
: Nicht Schönheit interessiert

BERLIN | Neben der „natürlichen“ Selektion postulierte Charles Darwin in seiner Theorie der Evolution auch eine „sexuelle Selektion“: Diese lässt sich als „Survival of the Prettiest“ bezeichnen. Darwin berief sich dabei vor allem auf den Pfau, bei dem die Hennen nach Darwins Aussage stets den Hahn mit dem schönsten Federrad wählen. Und so wurde dieses Federrad qua Vererbung immer prächtiger. Der Basler Biologe Adolf Portmann behauptete dagegen: „Vor allem die Beobachtung brachte keine einwandfreien Beweise für eine Wahl seitens der Weibchen in Bezug auf das prächtige Gefieder.“ „Gerade mit seinem imposantesten Beispiel, dem Pfau, hatte Darwin Pech“, bestätigte dann auch der Zürcher Tierpsychologe Heini Hediger. Nun haben Biologen der Universität von Kalifornien noch einmal Darwins Postulat an 16 Pfauenhennen getestet – mit dem Ergebnis: Die Weibchen schauten sich die balzenden Männchen nur gelegentlich an, „und wenn überhaupt, dann betrachteten sie dabei hauptsächlich den unteren Teil der aufgefächerten Schwanzfedern“, wie die Süddeutsche Zeitung das Forschungsergebnis zusammenfasst. (taz)