Was tun in Hamburg?
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■ Mi, 7. 8. bis Di, 27. 8., Metropolis

Rodtschenko-Filme

Begleitend zur Ausstellung „Rodtschenko. Eine neue Zeit“ steht der russische Maler, Grafiker, Fotograf und Architekt Alexander Rodtschenko ab Mittwoch im Mittelpunkt einer sechsteiligen Filmreihe. Gezeigt wird eine Auswahl seiner Arbeiten für die sowjetische Film-Avantgarde, vor allem aber beschäftigt sich die Reihe mit dem Werk des Dokumentarfilmpioniers, Kinotheoretikers und Rodtschenko-Weggefährten Dziga Vertov. Zu sehen sind unter anderem Vertovs „Der Mann mit der Kamera“ sowie Lilja Briks „Das gläserne Auge“. Zwei Abende beschäftigen sich mit dem Einfluss Rodtschenkos und Vertovs auf „Filmplakat und Filmwerbung“ und „Zwischentitel und Filmausstattung“, dazu gibt es Dokumentationen von Rasmus Gerlach und Thomas Tode über Vertov (alias David Kaufman) und seine Brüder Michail und Boris Kaufman, beide ebenfalls Filmemacher.

■ Sa, 3. 8., 11–19 Uhr, Bucerius Kunst Forum

Russisches Flair

Mehr über Rodtschenko selbst erfährt man am Tag der offenen Tür mit „russischem Flair“, den das Bucerius Kunst Forum, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und deutsch-russische Einrichtungen und Verbände am Samstag im Rahmen der Ausstellung gestalten. Familienführungen gibt es auf Deutsch und Russisch, Kinder können mit Pappstreifen Rodtschenkos Lineismus nachempfinden oder Werbeplakate herstellen. Studierende des Departments Informatik und Design der HAW zeigen von Rodtschenkos dreidimensionalen Raumkonstruktionen inspirierte interaktive Installationen, dazu spielen die Akkordeonistin Natalie Böttcher und der Balalaikaspieler Alexander Paperny russische Filmmusik.

■ So, 4. 8., 16 Uhr, Dockville-Gelände

Ganzes Spektrum

Eine Momentaufnahme des ganzen Hip-Hop-Spektrums nebst aller an seinen immer offener werdenden Grenzen einsickernden Entwicklungen will das zweite Spektrum-Festival auf dem Gelände des Dockville-Festivals sein. Zu hören sind beim „Format-Experiment“ hiesige Hip-Hop-Acts wie Megaloh, die 257er oder Retrogott & Hulk Hodn und zwei illustre internationale Gäste: Das britische Duo Mount Kimbie hat vor drei Jahren mit seinem viel gelobten Debüt „Crooks & Lovers“ jene Abkehr von Basslastigkeit und Hinwendung zur „Ästhetik der Vermischung“ (Spex) eingeleitet, die man dann als Post-Dubstep verbucht hat. Der Detroiter Danny Brown (Foto) wiederum ist derzeit wohl der originellste Rap-Vogel: Äußerst eigenwillig flowen seine bizzaren Reime über Drogendealen, Drogennehmen, die Grundfesten des Hip-Hop und den postindustriellen Zerfall der einstigen Motor City.

■ Mi, 7. 8. bis Sa, 24. 8., Kampnagel

Sommerfestival

Spannendes gibt es auch in der ersten Woche des Internationalen Sommerfestivals auf Kampnagel zu entdecken (siehe auch Kunsträume). Im Foyer dreht da etwa ab Mittwoch der chilenische Künstler Cristóbal León live seinen schaurigen Animationsfilm „La Casa Lobo“. Ebenfalls ab Mittwoch präsentiert Hamburgs Megaphon-Coverband Boy Division ihren – von einem japanischen Akustiker geprüften – Konzertraum „Kanalphilharmonie“, in dem drei Wochen lang Diskussionen, Vorträge, Performances und Konzerte stattfinden. Mit Olivier Dubois wiederum präsentiert das Enfant terrible der französischen Tanzszene den letzten Teil seiner Trilogie zum Thema Revolution: „Tragédie“ entwirft in drei Sätzen zu Musik von François Caffenne eine streng formale „Welterfahrung als Choreografie“ für 18 nackte Tänzer. MATT