Breites Bündnis für bessere Pflege

AKTIONSMONAT IN BREMEN

„Pflege am Limit“: So ist der Aktionsmonat überschrieben, den die Bremer Kranken- und Altenpflegeschulen, ambulanten Pflegedienste und Krankenhäuser am kommenden Dienstag gemeinsam mit dem Pflegerat und dem Bündnis „Pflege steht auf“ eröffnen. Das Bündnis hatten vor zweieinhalb Jahren Jahren 13 Bremer Pflegedienste gegründet, um auf Missstände im Gesundheitswesen hinzuweisen.

Auch sollte für eine größere Akzeptanz der Pflegeberufe sowie bessere Bedingungen für Pflegende und Pflegebedürftige gestritten werden. Nach dem Vorbild entsprechender Organisationen von Ärzten und Apothekern fordert das Bündnis die Einrichtung einer Pflegekammer.

Die fordert auch der Bremer Pflegerat, der sich wiederum aus mehreren in der Stadt aktiven Pflege-Berufsorganisationen zusammensetzt: „Wir wollen nicht mehr, dass pflegefremde Personen unsere Arbeit inhaltlich gestalten“, sagt der Pflegeratsvorsitzende Gerrit Krause. Auch die Organisation und Kontrolle der Umsetzung der Berufsordnung für Pflegeberufe könne nur von einer solchen Kammer ausgehen: „Momentan kontrolliert das niemand.“ Während die Gründung entsprechender Kammern in Schleswig-Holstein und Niedersachsen auf einem guten Wege sei, sei Bremen allerdings noch weit davon entfernt, so Krause.

Bis Anfang September nun sucht das Bündnis „Pflege steht auf“ durch Mahnwachen, Kundgebungen und andere Aktionen auf den Nutzen einer Kammer hinzuweisen, ferner auf die unzureichende Finanzierung der Pflegeeinrichtungen und das schlechte Image der Pflegeberufe, auf verbesserungswürdige Arbeitsbedingungen und Fachkräftemangel.

Den Auftakt macht am Dienstag eine Menschenkette am Krankenhaus St.-Joseph-Stift: Entlang der Schubertstraße, der Schwachhauser Heerstraße und der Lüder-von-Bentheim-Straße umrunden die Pflegenden einmal das gesamte Krankenhaus-Areal.  SCHN