Was die Polizei verbirgt

Zivilfahnder beobachten Demonstrationen

VON SEBASTIAN HEISER

Was haben diese Polizisten eigentlich zu verbergen? Warum begleiten sie die Demonstrationen der Flugrouten-Gegner nicht in ihrer Uniform, sondern in zivil? Es ist rätselhaft, was aus Sicht der betreffenden Beamten überhaupt dafür spricht. Es kann ja kaum sein, dass sie befürchten, von den Demonstranten angegriffen zu werden – vielleicht am 1. Mai, aber doch nicht bei diesem gutbürgerlichen Flugrouten-Protestpublikum. Vielleicht ist den Beamten auch ihr Beruf peinlich und sie möchten damit in der Öffentlichkeit nicht in Verbindung gebracht werden. Dann sollten sie ihn lieber wechseln. Die Polizeiführung jedenfalls sollte auf solche Befindlichkeiten keine Rücksicht nehmen.

Fehlendes Hilfsangebot

Die Bürger zahlen für die Polizisten, die in ihrem Auftrag tätig werden. Deshalb sollten die Bürger auch die Möglichkeit haben, sich an die Polizisten wenden zu können, wenn sie Hilfe brauchen. Die Polizei gibt an, dass im Zusammenhang mit den Flugrouten-Demonstrationen unter anderem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung eingeleitet wurden. Wären die Taten glimpflicher verlaufen, wenn die Opfer einen als solchen erkennbaren Polizist hätten zur Hilfe rufen können?

So bleibt nur der Verdacht, dass es der Polizei doch nicht um die Sicherheit der Demonstrierenden geht. Sondern darum, sie dabei auszuforschen, wenn sie ihre weiteren Protestpläne besprechen und dabei keine Polizei dabei haben wollen. Das Abgeordnetenhaus sollte das dringend aufklären.