Mehr Arbeitslose jobben

Jeder fünfte Hartz-IV-Empfänger arbeitet nebenbei. Bei Hunderttausenden stockt die Stütze Niedriglohn auf

BERLIN taz ■ Mehr Langzeitarbeitslose als bisher bekannt verdienen sich zur Stütze noch etwas dazu. Nach einem neuen Bericht der Bundesagentur für Arbeit ist fast jeder fünfte Empfänger von Arbeitslosengeld II nebenbei erwerbstätig.

Im September 2005 bezogen 844.000 Bedarfsgemeinschaften neben dem Arbeitslosengeld II ein Erwerbseinkommen. Insgesamt jobbten 906.000 Hartz-IV-Empfänger, das sind 18 Prozent aller Arbeitslosengeld-II-Bezieher.

Von den erwerbstätigen Hartz-IV-Empfängern erzielt die Hälfte ein Bruttoeinkommen unterhalb der Geringfügigkeitsgrenze von 400 Euro, 19 Prozent verdienen zwischen 400 und 800 Euro und immerhin 30 Prozent mehr als 800 Euro. Für hunderttausende von Erwerbstätigen wird das Arbeitslosengeld II damit zur „ergänzenden Leistung“, das einen unzureichenden Verdienst auf das Existenzminimum aufstockt. Unter den Minijobbern bezieht jeder Zwölfte noch ergänzend Stütze. BD