30 wollen „WASG pur“

Treffen der PDS-Kritiker in der NRW-Wahlalternative endet ohne konkrete Ergebnisse. „Vernetzung“ angekündigt

DÜSSELDORF taz ■ Unter dem Arbeitstitel „WASG pur“ hat sich am Samstag in Düsseldorf ein Zirkel von rund 30 Mitgliedern der Wahlalternative getroffen. „Leider konnten wegen des winterlichen Wetters nicht mehr Leute kommen“, sagte Mitorganisator Norbert Kriege aus dem WASG-Kreisverband Mönchengladbach. In einer „kontroversen und produktiven“ Diskussion habe man sich zunächst einmal kennengelernt, nun wolle man sich weiter „vernetzen“. Die WASG-Rebellen treten für mehr Basisdemokratie in der kleinen Partei ein, einige Teilnehmer lehnen weiterhin die geplante Fusion mit der Linkspartei.PDS ab. Ein erneutes Treffen des „WASG pur“-Kreises wurde verabredet.

Seitdem der Berliner Landesverband der Wahlalternative Ende Februar den Bruch mit der Schwesterpartei PDS vollzogen hatte, sehen sich die Kritiker einer Fusion der beiden Parteien auch in NRW im Aufwind (taz berichtete). Die WASG Berlin hatte beschlossen, in der Hauptstadt bei der Abgeordnetenhauswahl im Herbst eigenständig gegen die Linkspartei.PDS anzutreten.

Für WASG-Pressesprecher Georg Fürböck stellt das Düsseldorfer Treffen keine Gefahr für den geplanten Parteineubildungsprozess dar. „Das geht nicht über das Spektrum hinaus, das sich schon seit Monaten regelmäßig mal versammelt“, sagte Fürböck. Die klare Mehrheit der WASG-NRW sei für eine selbstbewußte, aber konstruktive Zusammenarbeit mit der Linkspartei. Nach taz-Informationen sind die Parteirebellen in NRW zerstritten. Einige Fusionsskeptiker blieben dem Düsseldorfer Treffen fern. Angeblich hat sich die parteiinterne Opposition mittlerweile in kleine Unterorganisationen gespalten. „WASG pur“, Reste des „Leverkusener Kreises“ und andere Grüppchen kooperieren nicht, sondern arbeiten nebeneinander her. MARTIN TEIGELER