Michelle Bachelet in Chile vereidigt

SANTIAGO ap ■ Mit einem Aufruf zur Versöhnung hat die Sozialistin Michelle Bachelet als erste Präsidentin Chiles ihr Amt angetreten. Nach Jahren der Spaltung, des Misstrauens und der Ablehnung sei nun die Zeit gekommen, sich wieder in die Augen zu schauen, sagte die 54-Jährige bei ihrer Rede vom Balkon des Präsidentenpalastes in Santiago. Als erste Amtshandlung schwor sie das neue Kabinett ein, dem wie versprochen gleich viel Frauen wie Männer angehören. Bachelet, die unter dem Militärregime von General Augusto Pinochet selbst eingesperrt und gefoltert wurde, legte am Samstag ihren Eid vor Senatspräsident Eduardo Frei in der Hafenstadt Valparaiso ab. An der Zeremonie, die von Freudenausbrüchen ihrer Anhänger begleitet wurde, nahmen auch US-Außenministerin Condoleezza Rice, Brasiliens Präsident Lula, sein bolivianischer Kollege Evo Morales sowie Venezuelas Präsident Hugo Chávez teil. Mit Bachelets Wahlsieg bleibt das höchste Amt in Chile zum vierten Mal in Folge in der Hand der Mitte-links-Koalition.