Für 5,40 Euro

In Deutschland arbeiten 2,6 Millionen abhängig Beschäftigte zu Niedriglöhnen, die weniger als die Hälfte des mittleren Einkommens betragen: in Westdeutschland unter 7,40 Euro und im Osten unter 5,40 Euro brutto die Stunde.

Dies ergeben neue Erhebungen des Instituts Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen. Setzt man die Niedriglohnschwelle bei zwei Dritteln des mittleren Einkommens oder 9,80 Euro im Westen und 7,15 Euro im Osten, dann arbeiten sogar rund sechs Millionen zu weniger als diesem Entgelt. Frauen sind überproportional betroffen.

In der großen Koalition wird nun die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes diskutiert, der zwischen sechs und sieben Euro brutto liegen könnte. Denkbar wären auch tariflich festgelegte branchenunterschiedliche Lösungen. Die Gewerkschaften fordern eine Untergrenze von 7,50 Euro. Im Herbst will Sozialminister Franz Müntefering (SPD) ein Konzept vorlegen.