Der weltweite Provokateur

In Venedig (Italien) versperrte er die Türen des spanischen Biennale-Pavillons. In Bregenz (Schweiz) brachte er einen Architekten an den Rand des Wahnsinns, indem er sein Gebäude mit Beton bis an die Grenze der Statik füllte. In seinem Wohnort Mexico-City legte er den Verkehr lahm. Das spanische Kunst-Enfant terrible Santiago Sierra, der auch an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste studiert hat, ist immer für eine intensive Arbeit gut.Dafür gerät er weltweit auch gern mal in Konflikte mit dem Gesetz, mit Museumsleitern, einzelnen Besuchern und öffentlichen Ordnungshütern. Gegen sein Werk “245 Kubikmeter“ in der Synagoge in Pulheim, mit dem er „gegen die Banalisierung der Erinnerung an den Holocaust“ angehe, läuft nicht nur der Zentralrat der Juden in Deutschland Sturm, in NRW hat auch der Kölner Autor Ralph Giordano Kritik: „Den Ermordeten und den Überlebenden des Holocaust bleibt in Deutschland nichts, aber auch nichts erspart“. PEL