Terroralarm im Jemen

ANGST VOR ANSCHLAG Westliche Staaten schließen Botschaften und rufen Bürger zur Ausreise auf. Die USA töten mindestens vier Menschen mit Drohnen

SANAA/WASHINGTON afp | Die USA und Großbritannien haben wegen der aktuellen Terrorwarnungen ihre diplomatischen Vertretungen im Jemen geräumt. Beide Regierungen begründeten den Schritt am Dienstag mit Sicherheitsrisiken. Auch die deutsche Botschaft in Sanaa bleibt aus denselben Gründen vorerst geschlossen. Die US-Luftwaffe flog Botschaftsmitarbeiter aus Sanaa aus, USA und Großbritannien riefen ihre Bürger zum sofortigen Verlassen des Jemen auf. Weltweit schlossen 22 Botschaften wegen Terroralarms.

Medienberichten zufolge fußt die Warnung auf abgefangenen Nachrichten zwischen Al-Qaida-Chef Aiman al-Sawahiri und dem Chef der al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel, Nasser al-Wuhaischi. Es sei um „etwas Großes“ gegangen, berichtete unter anderem der TV-Sender CBS. Der Vorsitzende des Heimatschutzausschusses im US-Repräsentantenhaus, der Republikaner Michael McCaul, sprach von den „konkretesten und glaubwürdigsten Bedrohungen, die ich seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gesehen habe“. In Sanaa patrouillierten Panzer in der Stadt, Polizei und Armee errichteten zusätzliche Kontrollposten.

Derweil sind bei einem US-Drohnenangriff im Jemen am Dienstag mindestens vier Männer getötet worden. Nach Angaben von Stammesführern schlugen fünf Raketen in ein Fahrzeug ein und töteten alle Insassen. Die amtliche Nachrichtenagentur Saba meldete, bei dem Angriff in der Provinz Maarib handele es sich mutmaßlich um Al-Qaida-Kämpfer.

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