„Die braune Falle“

Wanderausstellung des Verfassungsschutzes zum Thema Rechtsextremismus bis 24. März in der Stadtbibliothek

Bremen taz ■ „Bremen ist keine extremistische Hochburg, aber man muss Tendenzen wahrnehmen und ernst nehmen“, sagt Thomas Bruch, Staatsrat im Innenressort – das will die Wanderausstellung „Die braune Falle“ des Verfassungsschutzes (in die genau dieses Amt schon oft getappt ist, d.Korr.), die derzeit in der Stadtbibliothek am Wall zu sehen ist. Bis zum 24. März kann man sich im Wallsaal der Stadtbibliothek über die rechte Szene in Deutschland informieren.

Es gibt Gründe genug, sich dort einmal näher umzuschauen. Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund haben in Bremen stark zugenommen: 49, davon zehn Gewaltdelikte, wurden 2005 registriert. Das sind elf mehr als im Vorjahr. Aufgeklärt wurde etwas mehr als die Hälfte.

Eine alarmierende Entwicklung zeichne sich vor allem im Bereich der neuen Medien ab, warnt das Innenressort. Durch die Möglichkeiten des Internet können sich die Neonazis besser vernetzen, und in den unendlichen Weiten des world wide web ist ihnen auch schwer auf die Schliche zu kommen. Auch rechtsradikales Material ist auf elektronischem Wege schnell zu besorgen – ein Mausklick und die neue Landser-CD wird diskret nach Hause gesandt.

Gerade Jugendliche sind besonders anfällig für rechtsextreme Propaganda. An sie vor allem ist die Ausstellung gerichtet. Anknüpfungspunkt ist die fiktive Geschichte eines ehemaligen Neonazis. Anhand seiner Biographie macht die Ausstellung deutlich, wie leicht man in „die braune Falle“ gerät – und auch, wie man wieder herauskommt. MAB

Anmeldung für Jugendgruppen und Schulklassen: ☎ 361 68 42 (8-16 Uhr)