Feuerwehr muss ran

SINTFLUT Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume: Sturzfluten prasseln auf Berlin

Wegen des Unwetters hat die Feuerwehr bis zum frühen Mittwochmorgen zu rund 250 Einsätzen ausrücken müssen. „Wetterbedingt ist glücklicherweise niemand verletzt worden“, sagte ein Sprecher. Rund 800 Helfer, darunter auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, waren unterwegs. Am späten Dienstagabend hatten heftige Gewitterstürme mit teilweise sintflutartigen Regengüssen über der Hauptstadt eingesetzt. Kurz vor Mitternacht hob der Deutsche Wetterdienst für Berlin die Unwetterwarnung wieder auf. Für Mittwoch erwarteten die Meteorologen erneut teilweise kräftige Gewitter.

Wasser bis zum Fenster

„Wir hatten Einsätze im ganzen Stadtgebiet“, sagte der Sprecher der Feuerwehr. An den Sachsendammbrücken steckte ein Auto bis zu den Fenstern im Wasser fest. Die Insassen konnten sich selber aus dem Wagen befreien. Der S-Bahn-Verkehr war in Höhe Priesterweg wegen eines umgefallenen Baumes zeitweise unterbrochen – der Stamm musste von Feuerwehrleuten zersägt werden, damit die Züge die Strecke wieder befahren konnten. In Friedenau sei Wasser in den Keller eines Hauses gelaufen und habe die Heizungsanlage überflutet, berichtete der Sprecher. Vermutlich habe es einen Kurzschluss und daher leichten Rauch gegeben.

Die am Dienstagnachmittag nahe Nauen (Havelland) gesperrte Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg war am Mittwochmorgen wieder befahrbar. Eine Windhose hatte mehrere Bäume auf die Gleise westlich von Berlin geschleudert und die Oberleitung beschädigt. Die Folgen bekamen Tausende Reisende zu spüren. Sie waren eineinhalb bis zwei Stunden länger unterwegs, weil die Fernzüge eine Umleitung fahren mussten. (dpa)