LESERINNENBRIEFE
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Frühes Forschungsstadium

■ betr.: „Fragwürdiges Zuckerwasser“, taz vom 30. 7. 13

Die Forschung von Monsanto rund um die Varroabekämpfung basiert auf biologisch, in der Natur vorkommenden Lösungen. Es geht hier nicht um gentechnisch veränderte Organismen oder Toxine. Es handelt sich um natürlich vorkommende Moleküle. In unserer Bienenforschung werden diese auf synthetische Weise produziert und nicht mittels genetischer Modifizierung. Da sich das Projekt in einem frühen Forschungsstadium befindet, ist an eine baldige Kommerzialisierung in Europa nicht zu denken.

URSULA LÜTTMER-OUAZANE,

Corporate Affairs Lead Germany & other EU Countries,

Monsanto Agrar Deutschland GmbH, Düsseldorf

Resignierte Fans

■ betr.: „Der Sympathisant“, taz vom 3. 8. 13

Die „Fußballfamilie“ – in diesem Fall die Adidas-Chefs, Fifa-Chef und FCB-Präsident – zeige, so Martin Reeh, dass die Gesellschaft viel Korruption, Betrug und andere Kriminalität zu tolerieren bereit sei, wenn sie nur unterhalten werde. Ein Grund dürfte in der viel zu unkritischen Sportberichterstattung der Medien liegen. Diese aber – taz ausgenommen – üben lieber harte Kritik an den Fans, deren Verhalten zwar manchmal überzogen ist, aber auch als Reaktion auf die korrupte „Fußballfamilie“ zu deuten ist. Ein weiterer Grund ist die Resignation vieler Fans aufgrund der Erfolglosigkeit ihrer Bemühungen um einen ehrlicheren Fußball. Ich darf hier nur an die Bewegung „Alle Spiele Samstag 15:30“ erinnern. Um so wichtiger sind deshalb kritische Beiträge wie der jetzt von Martin Reeh.

ARTUR BORST, Tübingen

Verkürzte Darstellung

■ betr.: „Pflege-Bahr stoppen mit links“, taz vom 6. 8. 13

Vermutlich geht es allen Nahestehenden der andere Parteien ähnlich, aber ich bin schon enttäuscht über die verkürzte und damit auch verfälschende Darstellung der Positionen der Linke zur Pflege. Schließlich war es die Linke, die als einzige einen Antrag zur Mindestpersonalbemessung in den Bundestag eingebracht hat, die als erste Fraktion in dieser Wahlperiode einen Antrag zur solidarischen Finanzierung der Pflege einbrachte (Bürgerversicherung) und als einzige das Teilkaskoprinzip in der Pflege durch eine volle Kostenübernahme ablösen will und mehr. Die Forderungen stehen alle im Wahlprogramm.

Ja, der Pflege-Bahr soll auch weg, aber das ist wahrlich nicht alles, wie es der Artikel nun suggeriert. Ich kann nachvollziehen, dass der Platz für eine ausführlichere Darstellung vielleicht nicht gereicht hat, aber von einer solchen Verkürzung hat niemand etwas. Dann sollte man es ganz lassen. MICHAEL REESE, Berlin

Überflüssige Erforschung

■ betr.: „Sexy, aber völlig ungeprüft“, taz vom 6. 8. 13

Kunstfleisch weiter zu „erforschen“ ist genauso überflüssig, dämlich und daneben wie es überhaupt erfunden zu haben. Es handelt sich bloß um ein weiteres Kapitel aus dem Buch „Wie Menschen die Realität so manipulieren können, um die Beschränkungen in einem begrenzten Lebensraum nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen“. Seid fruchtbar und mehret euch, benutzt dazu wen und was ihr wollt. Ekelhaft. MARION GNUSCHKE, Kassel