Beerdigungen sollen teurer werden

FRIEDHOFSGEBÜHREN Auch der Tod ist nicht umsonst: Am 1. September steigen die Gebühren für die stadteigenen Friedhöfe. Grabstätten können dann bis zu 30 Prozent teurer werden

Wer sich für ein Erdwahlgrab entscheidet, muss zukünftig 1.206 Euro statt derzeit 1.098 Euro bezahlen, eine Gemeinschaftsanlage für anonyme Urnen-Bestattungen wird statt bisher 499 knapp 650 Euro kosten

Am kommenden Dienstag wird der Senat über die „Änderung der Gebührenordnung für die stadteigenen Friedhöfe“ abstimmen. Ab dem 1. September sollen Beerdigungen teurer werden. Während die Kosten für Bestattungen und Umsetzung um durchschnittlich zehn Prozent steigen, erhöht sich die „Miete“ für eine Grabstätte teilweise um fast 30 Prozent.

Wer sich zum Beispiel für ein Erdwahlgrab entscheidet, muss künftig 1.206 Euro statt 1.098 Euro bezahlen, eine „Standard-Gemeinschaftsanlage“ wird künftig 2131 Euro statt 1779 Euro kosten und eine Gemeinschaftsanlage für anonyme Urnen-Bestattungen wird statt bisher 499 nun knapp 650 Euro kosten.

Grund für die Erhöhungen: Der Umweltbetrieb Bremen, der die stadteigenen Friedhöfe betreibt, verzeichnet seit dem Jahr 2011 ein strukturelles Defizit. Dafür sind laut Senatsvorlage neben der allgemeinen Preissteigerung vor allem die insgesamt rückläufige Zahl der Bestattungen und die Zunahme alternativer Bestattungsformen außerhalb Bremens wie Seebestattungen oder Beisetzungen in Friedwäldern verantwortlich. Hinzu komme die unvermindert hohe Nachfrage nach Urnenbegräbnissen. Dadurch liegen Friedhofsflächen brach, deren Pflege und Instanthaltung umgelegt werden müssen. Ein weiterer Posten seien hohe Kosten durch die Tarifsteigerungen im Personalbereich – alles in allem eine Kostensteigerung von 9,1 Prozent.

Die soll allerdings durch Gebührenerhöhungen kompensiert werden, die zum großen Teil deutlich darüber liegen: So wird eine halbanonyme Grabstelle in einem Urnengarten knapp 20 Prozent teurer, die dazugehörige Bestattungszeremonie knapp zehn Prozent und die Verlängerung von Grab-Nutzungsrechten schlägt ebenfalls mit zehn Prozent mehr zu Buche. Lediglich die Kostensteigerung einer Einäscherung ist mit 4,2 Prozent vergleichsweise moderat.

Nach der Gebührenerhöhung werden die Friedhofsgebühren in Bremen im Vergleich der Großstädte weiter unterhalb der Mittelwerte liegen. Im Städtevergleich liegen die Kosten für ein Sarg-Grab bei durchschnittlich 1.400, in Bremen ab September bei gut 1.200 Euro. Für Einäscherung, Urne und Beisetzung werden in Bremen 1.333 Euro fällig – immerhin 200 Euro günstiger als im Durchschnitt.  SCHN