LESERINNENBRIEFE
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Kopf schüttel

■ betr.: „Zum Titel im fünften Gang“, taz.de vom 7. 8. 13

Also erstens sind Isis bei Weitem nicht die einzigen Pferde, die Tölt oder Pass gehen. Empfehlung dazu: Jung/Beerbaum: „Reiten auf Gangpferden“, erschienen bei Falken. Zweitens: Was heißt denn hier „fast liebevoll“? Selbstverständlich liebt ein passionierter Reiter sein Pferd. Kopf schüttel. MONIA, taz.de

Lange Schlangen

■ betr.: „Das Schwitzen hat sich gelohnt“, taz.de vom 6. 8. 13

Nach der tollen Vorstellung des neuen Chefs der Berliner Bäder-Betriebe heißt es heute im Tagesspiegel, er will 14 Schwimmbäder schließen und abreißen lassen. Nichts davon ist aber in der taz zu lesen, sondern nur Gelaber des Pressesprechers über „lange Schlangen“. Tja, wir können künftig längere Schlangen erwarten.

DAGMAR, taz.de

Was für ein Blödsinn

■ betr.: „Behörde spaltet Familie“, taz.de vom 5. 8. 13

Ein Fall, der nachdenklich macht. In Deutschland werden aus unerfindlichen Gründen kriminelle Familienclans gedulden, in denen kaum ein männliches Mitglied ohne schwere Vorstrafe ist (siehe Berlin und Bremen). Aber gut integrierte Menschen, die eine Perspektive haben und in die Gemeinschaft integriert sind, weist man aus. Was ist das nur für ein Blödsinn. KIMME, taz.de

Humanität über Gesetz

■ betr.: „Behörde spaltet Familie“, taz.de vom 5. 8. 13

Vor solch eine Wahl sollten einmal Mitarbeiter in den Ämtern, die Politiker etc. gestellt werden. Solche Vorschriften und Gesetze und ihre Handhabung sind in einem solchen Maße inhuman, dass es aus meiner Sicht nur einen Weg gibt. Gesetze, die der Menschlichkeit widersprechen, können aus ethischer Sicht keine allgemein verbindliche Rechtskraft haben und müssen daher nicht befolgt werden.

So kann man nur hoffen, dass sich zum Beispiel die Kirche darauf besinnt und dieser Familie Asyl gewährt. Grundsätzlich halte ich nichts von Selbstjustiz – aber in solchen Fällen stelle ich Humanität über das Gesetz. CLAUSCOLOGNE, taz.de

Helfen wird’s nix

■ betr.: „Nahverkehr. Bis in den letzten Winkel“, taz.de vom 5. 8. 13

Schön, wir bitten also um Überwachung. Langsam frage ich mich, was an der DDR falsch war.

Aber gut, nun will das Volk überwacht werden. Helfen wird’s nix, weil ja keiner hinter den Monitoren steht und Hilfe einleiten könnte. Erst im „Schadensfall“ werden die Aufzeichnungen gesichtet. Und helfen wird keiner mehr, da man denkt, die kommen von selber … FRIZZZ, taz.de

Diskussion ohne Sinn

■ betr.: „Knastverschickung an die Oder“, taz.de vom 7. 8. 13

Jegliche Kritik an den Brandenburger Verhältnissen geht weit am eigentlichen Kernpunkt der Sache vorbei. So macht die ganze Diskussion keinen Sinn. Kein Mensch ist illegal! LARS, taz.de

Mangelnde Fairness

■ betr.: „Wahlkampf. Ganz Berlin ist ein rechtsfreier Raum“, taz.de vom 4. 8. 13

Wer sich an die Regeln hält, ist der Doofe. Wir Grünen in Spandau haben um Mitternacht angefangen, unsere Plakate zu hängen. Alle Hauptstraßen des Bezirks waren da bereits plakatiert, von SPD, CDU, Linken und FDP insbesondere.

Besonders nett: Beim (fehlgeschlagenen) Versuch, eine mit drei Plakaten behängte Laterne in der Gatower Straße noch mit einem grünen Plakat zu verschönern, raste auf einmal ein Wagen von CDU-Anhängern auf uns zu, die Insassen bauten sich in Schlägermanier vor uns auf und warfen uns mangelnde Fairness vor, weil wir angeblich eines ihrer Plakate verschoben hätten. Davon, dass erst ab Mitternacht gehängt werden darf, hätten sie angeblich nie gehört, meinten sie. Na ja, Gesetze gelten halten nur für andere, wenn man gerade regiert. CHRISTOPH, taz.de

Sind Parteien gleicher?

■ betr.: „Wahlkampf. Ganz Berlin ist ein rechtsfreier Raum“, taz.de vom 4. 8. 13

Wunderbar, wie die demokratischen Parteien zivilen Ungehorsam üben. Würde dies ein Bürger tun, würde er ganz schnell unter Verdacht geraten und kurz unter die Lupe genommen werden. Konsequenzen würde es allemal geben. Wozu brauchen wir also Regeln, wenn uns die Parteien bereits demonstrieren, dass man sich nicht daran halten muss. Gleiches Recht für alle, oder gilt in unserem „Rechtsstaat“ für unserer Parteien etwa: Alle sind gleich, nur ich bin gleicher?

MARBOT, taz.de

Selbst erstellte Regeln

■ betr.: „Wahlkampf. Ganz Berlin ist ein rechtsfreier Raum“, taz.de vom 4. 8. 13

Ziviler Ungehorsam, sich ohne Not über selbst erstellte Regeln hinwegzusetzen?

Es ist wohl eher ein Symptom dafür, wie sich Parteien in Deutschland sehen und wie in Deutschland Politik gemacht wird. Ist es zum Nutzen der Macht(-erhaltung/-ergreifung), zählen vorherige Abmachungen nichts mehr. SOKRATES, taz.de