MEDIENTICKER

Alexander Lebedew, 50, Ex-KGB-Agent und britischer Zeitungsbesitzer, hat ein paar Blätter mehr: Nach wochenlangen Verhandlungen übernahm er gestern den kriselnden Londoner Independent und den Independent on Sunday für ein ganzes britisches Pfund. Die Titel hatten 2009 über 12 Millionen Pfund Verlust gemacht. „Ich investiere in Institutionen, die Demokratie und Transparenz stärken“, sagte der Multimillionär: „Zeitungen, die unabhängig berichten und sich für die Wahrheit starkmachen, sind da das Herzstück.“ (taz)

Johannes Fischer, Magazinchef des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich (ORF), verweigerte Beamten den Zugriff auf Filmmaterial. Die Polizei durchsuchte gestern das ORF-Zentrum, um Rohmaterial von einer Skinhead-Doku zu beschlagnahmen. Ausgerechnet die rechtspopulistische FPÖ hatte Anzeige erstattet, weil dies die NS-Ideologie verherrlichen könnte und damit unter das österreichische Wiederbetätigungsverbot falle. Fischer verweigerte die Freigabe des Filmmaterials, da er den Informantenschutz gefährdet sehe. Gestern Abend sollte die umstrittene Dokumentation im ORF-Programm laufen. Mehr auf www.taz.de (taz)

Thomas Gruber, 67, Intendant des Bayerischen Rundfunks, legt vorzeitig sein Amt nieder. „Angesichts der großen Herausforderungen, die auf unser Haus in naher Zukunft zukommen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Generationswechsel“, sagte Gruber gestern in München. Der Rundfunkrat will nun zügig über die Nachfolge für den seit 2002 amtierenden BR-Intendanten entscheiden. (apd)