Tansania verjagt Tutsi

OSTAFRIKA Neuer Krisenherd im Schatten des Kongokonflikts: Tausende „illegale“ Migranten fliehen nach Ausweisung aus Tansania nach Ruanda

BERLIN taz | Erneut sind am Montag zahlreiche aus Tansania vertriebene Ruander in ihrem Heimatland angekommen. Augenzeugen berichteten der taz, der Zustrom fliehender Vertriebener über eine Brücke über den Rusumo-Fluss, der die Grenze zwischen Tansania und Ruanda bildet, halte unvermindert an.

Bis Sonntagabend waren laut ruandischen Medienberichten bereits weit über 3.000 Ruander aus Tansania angekommen. Die meisten von ihnen sind Tutsi-Viehzüchter, die bereits seit Jahrzehnten in Tansania leben. Die dortige Regierung hatte den „illegalen“ Einwanderern Ende Juli eine Frist gesetzt, das Land zu verlassen.

Ruanda hat den Ankömmlingen Land in einiger Entfernung von der Grenze zugewiesen, um ihr Vieh zu weiden, sofern sie es mitbringen konnten. Die Landknappheit in Ruanda macht die Ansiedlung schwierig. In der Region werden die Spannungen in Zusammenhang mit Differenzen zwischen Ruanda und Tansania bei der Krise in der Demokratischen Republik Kongo gebracht. Dort stehen tansanische Eingreiftruppen in Kampfstellung gegen mutmaßlich ruandisch unterstützte Rebellen. D. J.

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