die anderen über israels razzia in jericho
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In Paris kommentiert Le Monde: Mit dem Gewaltakt von Jericho sind die Palästinenser erniedrigt worden, allen voran ihr Präsident Mahmud Abbas. Die Vorgänge stellen eine neue Etappe in der unnachgiebigen Zerstörung einer Palästinenserbehörde dar, die vor dem Ruin steht und von Israel um das Geld gebracht wird, das ihr rechtmäßig zusteht und dazu dient, Schulen und Krankenhäuser betreiben zu können. Auch die Amerikaner und Europäer drohen damit, den Palästinensern die Lebensgrundlage zu entziehen, weil sie die Hamas-Bewegung in Schach halten wollen. Doch diese ist gegenwärtig die einzige stabilisierende Kraft in den Gebieten der Palästinenser.

In Rom meint die Repubblica: Was soll der arme Mahmud Abbas vor den Ruinen schon sagen? Die verbliebene Würde gebietet es ihm, den israelischen Sturm auf ein Gefängnis in Jericho als „unverzeihliches Verbrechen“, „eine Erniedrigung des palästinensischen Volkes“ und „Bruch der Vereinbarungen“ zu verurteilen. Aber der Palästinenserpräsident weiß, dass er persönlich das politische Opfer dieses Angriffs ist. Das Gesicht von einer tiefen Bitterkeitsfalte gezeichnet, die Hände vor lauter Anspannung festhaltend, erscheint der Verhandlungsführer, der seit einiger Zeit nichts mehr zu verhandeln hat, wie ein General, der seine Truppen nach einer Niederlage besucht.