… MONIKA HERRMANN?
: Twittergefechte führen

Seit zwei Wochen ist Monika Herrmann (Grüne) Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg. Für eine Politikerin findet sie erstaunlich deutliche Worte, schimpft über Bierbikes und fordert einen Coffeeshop für den Görlitzer Park. Durch den tourte sie zuletzt mit einem B.Z.-Reporter, um dabei auch über das Dealer-Problem zu sprechen. Und was kam dabei heraus? Boulevard eben.

„Nachts habe ich im Görli Angst“ titelte die Zeitung neben Herrmanns Konterfei. Die Bürgermeisterin fühle sich in ihrem Bezirk bedroht, der Görlitzer Park sei eine No-go-Area, schrieb das Blatt. Im Innenteil dann das Zitat, auf das sich diese recht heftigen Aussagen stützen: „Ich gehe seit den 80er-Jahren da nachts nicht mehr durch. Viel zu dunkel, auch andere fühlen sich hier nachts nicht wohl.“

Herrmann reagierte prompt auf die Schlagzeile, genau genommen um 3 Uhr morgens, via Twitter: „Experiment leider nicht gelungen – schade …“. Als der Redakteur später nachfragt, was sie denn meine, antwortet sie: „Seite 1 ist ein Foul – Innenseite ist ok … Man konnte dem Reflex wohl doch nicht widerstehen.“

Sie habe dem Reporter gegenüber deutlich gemacht, dass sie nachts nie durch Parks gehe, egal wo, erklärte sie der taz. Der wiederum versucht seine Zuspitzung zu rechtfertigen: Die Schlagzeile sei nur „die Übersetzung Ihrer Worte“, twittert er. Worauf sie ihm empfiehlt, sich einen neuen Dolmetscher zu suchen.

Ein munterer Schlagabtausch, der auf etwas Ernsteres verweist. Denn dass sich Herrmanns Sprechweise leichter verdrehen lässt als das bürokratische Geschwurbel vieler ihrer Kollegen, liegt auf der Hand. Ob sie diese wird erhalten können, bleibt also spannend. ALL Foto: privat