Schnell ins Konzert!

Heute Abend fällt die Wahl schwer: Entweder entscheidet man sich für die orchestrale Melancholie von Get Well Soon (20 Uhr, Lagerhaus), für den Anarcho-Ska-Dub-Punk der Unusual Suspects (21 Uhr, Friese), den erdigen Punk von Ninja Gun (23 Uhr, Tower) oder für die legendären Fehlfarben, die ab 21 Uhr ausgerechnet in der Music Hall Worpswede auftreten. Wie auch immer: Zeit für die zarten Folk-Songs von Pollyanna ist da auf jeden Fall, die gibt es nämlich im Rahmen der Reihe „Songs & Whispers“ ab 15 Uhr bei Hot Shot Records zu hören.

Für den Sonntag könnten Sie mal einen Besuch des Olbers-Planetariums anpeilen, wo ab 19 Uhr Nahverkehr und Dogs Run Free unterm garantiert wolkenlosen Sternenhimmel spielen. Danach sollten Sie aber flugs in die Friese eilen, denn dort ist für 21 Uhr der Beginn des Konzerts von Little Claw angesetzt. Die kommen aus dem schier unerschöpflichen Untergrund von Portland, Oregon und veröffentlichen auf dem Label des Sonic-Youth-Gitarristen Thurston Moore. Klingen aber weniger nach dessen Band, sondern gründen ihre geheimnisvollen Voodoo-Songs auf dem sumpfigen Fundament der Sümpfe des amerikanischen Südens.

Beinahe unglaublich wirkt die Ankündigung eines Konzerts der Band Concrete Sox am Donnerstag ab 21 Uhr in der Friese. Die gehörten in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre zur Speerspitze des britischen Hardcore, was bedeutete, dass es auch bei ihnen immer um Geschwindigkeitsrekorde ging, die sie allerdings stets ihren Kollegen von Napalm Death, Heresy und den Electrohippies überlassen mussten. Das machten sie mit eher aufwendigen Kompositionen wett sowie durch einen Humor, der sich unter anderem in einer liebevollen Metallica-Parodie des Titels „Moustache“ niederschlug. Nun scheinen sie wieder unterwegs zu sein. Alternativprogramm: das rockende Elektro-Projekt Bratze, assistiert von Ira Atari & Rampue, ab 21 Uhr im Tower.

Am Freitag gibt es noch einmal Pollyanna zu sehen, allerdings in Bremerhaven, ab 20 Uhr im Passage Kino. Andreas Schnell