Einblick (486)

KREUZBERG PAVILLON: Alessandro Vitali, Künstler; Lisa Schorm, Künstlerin; Heiko Pfreundt, Künstler/Designer

■ „Ich bin in Italien geboren und habe dort Architektur studiert. Als ich durch ein Erasmus-Programm nach Berlin kam, unterbrach ich die Universität und fing an, mich mit Kunst zu beschäftigen. Drei Jahre danach begann ich damit, Austellungen zu organisieren.“ (AV) „Nach einem abgebrochenen Kompromissmodestudium habe ich in Kassel Kunst studiert und frage mich seitdem immer wieder aufs Neue, welchen Platz Kunst in dieser Welt einnimmt und ob Ausstellungsformen dem gerecht werden.“ (LS) „Ich habe an der Kunsthochschule Bremen studiert und habe danach 3 Jahre als kultureller Leiharbeiter in verschiedenen Berliner Projekträumen, Museen und Künstlerhäusern gearbeitet. Aus selbstbestimmter Notwendigkeit heraus musste ich den Kreuzberg Pavillon gründen.“ (HP)

Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? KP: Was mich in Berlin antreibt, ist, das Gefühl zu haben, dass man sich hier wie in einer immer währenden Biennale befindet, in der die Regisseure anwesend und sichtbar sind. Empfehlen kann ich die derzeitige Ausstellung im Bethanien und die letzte Performance Zyklus in der Galerie Chert. Was das neue Autocenter in den neuen Räumlichkeiten macht, ist auch super, und Leap, die auch den Projektraumpreis gewonnen haben, ist auch ein interessantes Projekt. Seit Ellen Blumenstein da ist, gehe ich auch mit großem Interesse ins KW. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Der Farbfernseher in der Skalitzer. Aber zurzeit kann ich keinen Club richtig empfehlen. Man sollte eher mit einem Bier oder Wein draußen sitzen. Berlin besteht nur noch aus Türstehern, man kann seine Zeit nicht frei genießen. Der Spaß bleibt ein bisschen auf der Strecke. Das letzte Mal, als ich in einem Club wollte, wurde ich mit Pfefferspray attackiert, weil ich mich nach einer Stunde Wartezeit geärgert hatte, dass ich nicht reindurfte. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Uns gehört die Welt von Klaus Werner – Lobo, der Micky-Maus-Taschenkalender von 1993 und das Totally-Minnie-Notizbuch meiner Schwester aus den 80ern, in dem sie als Kind ihre Lieblingsbands notiert hat: „Rosette, Scorpions, Guns N’ Roses, Queen, Metallica, AC (Blitz) DC, Genesis“. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Dass es alte Menschen in der Nachbarschaft meiner Mutter gibt, die die Unterschriftenlisten, die beim Bäcker um die Ecke ausliegen und sich gegen den Bau von Asylbewerberunterkünften aussprechen, nicht unterschreiben. Außerdem verstreutes Spielzeug und Tauschboxen auf Kinderbauernhöfen.