sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

In den Ferien haben wir einiges erlebt. Da sind Amseln ins Zimmer geflogen und am Fenster zerschellt, Blutegel wurden außer Beißweite gebracht und trägen Heuschrecken über den Weg geholfen. Ganz zu schweigen von den Kühen, die bei der abendlichen Polonaise von der Wiese in den Stall den ganzen Weg vollgekackt haben. Fragen wie „Warum wollte die Amsel durchs Fenster?“, „Womit machen die Heuschrecken so ein Getöse?“, „Warum kommt der Esel nicht?“ oder „Wie kommt das Kalb da oben rauf?“ wurden nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Sollten jetzt Fragen wie „Wie sieht ein Bienennest von innen aus?“, „Wie stinkt die Blindschleiche?“, „Wie duftet das Zuhause der Haselmaus?“ oder gar „Welches ist unser sechster Sinn?“ folgen, sind wir gewappnet und marschieren geradewegs ins Ökowerk am Teufelssee in den Grunewald, wo am Sonntag um 12 Uhr, um 14 Uhr und um 16 Uhr ebendiese brennenden Fragen fachkundig bearbeitet werden – und wir noch einmal Den Sommer mit allen Sinnen erleben (Kinder 3 €, Erwachsene 4 €, Familie 10 €).

Es kamen natürlich auch Fragen aus dem technischen Bereich aufs Tablett: „Warum tutet die Bimmelbahn jetzt?“ oder „Wie wird das Heu in der Maschine zu einer Rolle?“ Manchmal ist es ja auch ganz befreiend, zuzugeben, dass man es auch nicht weiß. Wenn dennoch hieb- und stichfeste Antworten gefordert werden, ist die sonntägliche Entdeckungstour für Familien im Deutschen Technikmuseum sicherlich eine Wohltat. Um 14 Uhr hingehen und mal die anderen erklären lassen. Warum das Museum eine Pferdetreppe hat. Wo die Besatzung eines Dampfschiffes geschlafen hat. Oder wie eine Lokomotive funktioniert. Da die ausgestellte Lokomotive für die Altersklasse 3 bis 5 magnetische Anziehungskraft hat, kann es passieren, dass der Rundgang dort bereits beendet ist. Macht aber nix, schließlich findet die Führung jeden Sonntag statt (ohne Voranmeldung, nur Eintritt 6/3,50 €, Familien ab 7,50 €). Und wegen der Hitze wurde natürlich auch erst zu Bett gegangen, als es schon dunkel wurde und die Fledermäuse auf Beutezug gingen. Interessant, wie die Dämmerung philosophische Überlegungen antriggert. Auch darüber, was der Ausspruch Nachts sind alle Katzen grau bedeutet. Bei der Familienführung gleichen Titels wird am Samstag um 14 Uhr in der Gemäldegalerie das Faszinosum Licht, Dunkelheit und die Darstellung der Nacht in der Kunst beleuchtet. Und erörtert, wie die Alten Meister das Licht gemalt haben. Haben sie sich dabei etwas gedacht? Was? (Anmeldung: 266 42 42 42, Eintritt 10/5 €).

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